Wegen der großen Regenmengen in diesem Jahr sind die Erträge bei Weizen, Roggen und Co. für die niedersächsischen Landwirte deutlich zurückgegangen. Immerhin gibt es ein Plus beim Sommergetreide.
In Niedersachsen werden in diesem Jahr voraussichtlich 4,6 Millionen Tonnen Getreide (ohne Körnermais) geerntet – das sind etwa 14,2 Prozent weniger als 2023. Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) mitteilte, ist dies vor allem auf den Flächenrückgang bei Getreide um rund 9,3 Prozent auf aktuell 696.800 Hektar zurückzuführen.
Während in den Vorjahren die Trockenheit für Einbußen sorgte, ist es jetzt die Nässe. Besonders rückläufig sei die für Staunässe empfindliche Wintergerste mit einem Minus von 7,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Beim Winterweizen rechnet die Behörde sogar mit einem Minus von 25,5 Prozent, was aber vor allem auf die geringeren Anbauflächen zurückzuführen sei. Beim Roggen wird ein Minus von 4,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erwartet.
Dauerregen und Hochwasser
Hintergrund für die Flächenrückgänge sind der Dauerregen und die Hochwassersituation in vielen Regionen. Vielerorts konnten die Felder weder im Herbst noch im Frühjahr planmäßig bestellt werden. Zudem ging während der sogenannten Kornfüllungsphase zu viel Regen nieder – 72 Prozent als im langjährigen Durchschnitt von 1981 bis 2023. Der niedersächsische Bauernverband Landvolk befürchtet, dass angesichts der niedrigen Erträge einige Betriebe rote Zahlen schreiben könnten.
Als Notlösung wurde laut Landesamt für Statistik mehr Sommergetreide angebaut. Diese Flächen wurden um 109 Prozent erweitert. Beim Sommergetreide werden daher im Durchschnitt bis zu 40 Prozent höhere Erträge im Vergleich zum Vorjahr erwartet.
Pressemitteilung LSN