Bevölkerungsstatistik: Lebenserwartung in NRW geringfügig gesunken

Statistisch betrachtet können in den letzten Jahren geborene Mädchen im Schnitt viereinhalb Jahre älter werden als gleichaltrige Jungen – das zeigen neue Zahlen für Nordrhein-Westfalen.

Die durchschnittliche Lebenserwartung von Neugeborenen in Nordrhein-Westfalen ist zum zweiten Mal in Folge leicht gesunken. Für Mädchen liegt sie bei 82 Jahren und fünf Monaten und Jungen werden im Schnitt 77 Jahren und elf Monaten alt, wie das Landesstatistikamt IT.NRW in Düsseldorf bekanntgab. 

Im Vergleich zu der letzten Berechnung ist die Lebenserwartung der Mädchen damit um etwa drei Monate zurückgegangen, bei Jungen um zwei Monate. Die Zahlen stützen sich auf die Statistiken für die Jahre 2021 bis 2023.

Die Lebenserwartung unterliege gewissen Schwankungen, sagte eine Sprecherin. Weitere Gründe für den Rückgang nannte die Behörde nicht. Die höchsten Werte in den Statistiken der vergangenen 20 Jahren gab es in den Jahren 2018 bis 2020. Für neugeborene Mädchen lag die Lebenserwartung damals bei durchschnittlich 82 Jahren und zehn Monaten, für Jungen bei 78 Jahren und vier Monaten.

Pandemie hatte Einfluss auf statistische Lebenserwartung der Älteren

Auch die Lebenserwartung älterer Menschen ist zuletzt gesunken. Demnach haben 70-jährige Frauen noch eine durchschnittliche Lebenserwartung von 16 Jahren und fünf Monaten – bei Männern dieses Alters sind es knapp 14 Jahre. Das sind jeweils zwei Monate weniger als in der letzten Berechnung ermittelt wurde. Nach Angaben von IT.NRW ist dies auf die erhöhte Zahl von Sterbefällen durch die Corona-Pandemie zurückzuführen. 

Wer heute 70 ist, hat statistisch gesehen eine höhere Lebenserwartung als ein Neugeborenes, weil er oder sie viele Risiken aus früheren Lebensphasen – etwa einen tödlichen Unfall im Straßenverkehr – hinter sich gelassen hat.