Verkehr: Carsharing von Miles: So will man mit den „Milfs“ umgehen

In deutschen Großstädten fahren immer wieder „Milfs“ durch die Gegend. Eigentlich wären es „Miles“, doch der Name des Unternehmens fällt oft Vandalen zum Opfer. Wird Miles etwas dagegen unternehmen?

Anfang des Jahres gerieten „Milfs“ in die Schlagzeilen. Damit waren aber nicht etwa „heiße Mütter“ und Referenzen auf den Film „American Pie“ gemeint, sondern Leihwagen. Denn das Carsharing-Unternehmen „Miles“ bietet mit dem großen Aufdruck auf den Fahrzeugen eine einladende Angriffsfläche für Scherzkekse. Mit einem Handgriff wird aus dem harmlosen Schriftzug, der eigentlich auf das Abrechnungssystem anspielt (Geld pro Kilometer statt Geld pro Minute), ein vulgärer Begriff aus der Erotik.

Denn laut Duden ist eine „Milf“ eine „sexuell attraktive, reifere, erfahrene Frau“. Vulgärer wird es, wenn man sich die tatsächliche Abkürzung anschaut, denn „Milf“ steht für „mom/mother I‚d like to fu..“, also „Mutter, die ich gern fi… möchte“. Bekannt wurde der Begriff durch Filme wie „American Pie„, heute findet er vor allem in Filmtiteln auf Erwachsenenseiten Verwendung. 

Nachdem das Problem durch zahlreiche Medienberichte in den Fokus geriet, erreichten „Miles“ zahllose Vorschläge, wie man den Vandalen das Handwerk legen könnte. Darunter gänzlich neue Darstellungen der Schrift, andere Namen oder neue Fahrzeugaufkleber, die besser gegen Vandalismus geschützt sind, weil sie nicht aus einzelnen Buchstaben bestehen. Am pornösen Straßenbild in den Städten hat sich aber nichts verändert. Warum?

Miles erhielt „viele Vorschläge“, ändert aber nichts

Auf stern-Anfrage erklärt Miles: „Wir haben viele kreative Vorschläge erhalten, wie man das Akronym „MILFS“ in eine positive Bedeutung umdeuten könnte – zum Beispiel „Mobility Is Love For Sharing“ oder Mein Individuelles Leih-Fahrzeug. Auch eine Schreibweise zu „Miles“ oder „miles“ (also Kleinbuchstaben, Anm. d. Red.) wurde vorgeschlagen, um das Abknibbeln zu vermeiden.“

Autonamen8.00

Aber: „Trotz dieser Ideen halten wir an unserem aktuellen Branding fest“, teilt das Unternehmen mit. Ein Rebranding sei schließlich mit großem Aufwand und Kosten verbunden.

Es bleibt wohl dabei, dass Miles auch in Zukunft abwägen wird, ob sich die Reparatur der Schriftzüge lohnt. Falls nicht, bleibt es eben, wie es ist. Ein Ansporn sollte die lockere Einstellung des Anbieters aber nicht sein – schon Anfang des Jahres versicherte Miles, dass man, sofern möglich, jeden Fall von Vandalismus zur Anzeige bringen werde.