Taylor Swift gehört zu den einflussreichsten Frauen der Welt. Das weiß auch Donald Trump und versucht, ihre Fans für sich zu gewinnen – mit sehr fragwürdigen Mitteln.
US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat gefälschte Bilder von Popstar Taylor Swift gepostet, um deren Fans dazu zu bringen, bei der Wahl im November für ihn zu stimmen. Trump teilte in seinem Onlinedienst Truth Social unter anderem ein nachgemachtes „Uncle Sam“-Poster mit Swifts Gesicht, auf dem stand: „Taylor möchte, dass Sie für Donald Trump stimmen“. Trump schrieb dazu: „Ich akzeptiere!“
Das Plakat mit der Sängerin sei entweder „KI-generiert oder einfach klassisch manipuliert“, sagte der Experte für digitale Forensik an der Universität California, Hany Farid, der Nachrichtenagentur AFP.
Urheber bestätigt Fake von Taylor-Swift-Fotos
Andere offenkundig manipulierte Bilder zeigten Frauen in T-Shirts mit der Aufschrift „Swifties für Trump“. Auf zwei der vom Ex-Präsidenten geteilten Bilder ist zwar eine echte Frau zu sehen, die Trump unterstützt, aber die meisten der abgebildeten Frauen sind nicht real, sondern Darstellungen von Menschen, die mit künstlicher Intelligenz geschaffen wurden.PAID Trumps Harris-Attacken 20.02
Die von Trump geteilten Bilder waren ursprünglich von Trump-freundlichen Konten auf X gepostet worden. Eines dieser Konten hat auf seinem Substack-Blog auch mehrere Anleitungen zur Verwendung generativer KI-Tools veröffentlicht. In einer Antwort auf X bestätigte derselbe Account, dass die Bilder, die Trump von ihm gepostet hat, von KI generiert wurden. Farid kritisierte: Trumps Beitrag sei „besonders hinterhältig“, weil mindestens eines der Fan-Bilder tatsächlich echt aussehe.
Popstar hat sich noch nicht klar positioniert
Swift selbst hat sich bislang nicht öffentlich hinter Donald Trump oder die Präsidentschaftskandidatin der Demokraten, Kamala Harris, gestellt. In der Vergangenheit hatte sie Trump jedoch wiederholt kritisiert, vor der Präsidentschaftswahl 2020 warb sie für den jetzigen US-Präsidenten Joe Biden. Sie setzt sich zudem für Abtreibungs- und LGBTQ-Rechte ein, wobei die englische Abkürzung LGBTQ für lesbisch, schwul, bisexuell, transgender und queer steht.Ein Tag im Leben des Donald Trump 19.33
Obwohl ein öffentliches Bekenntnis der Sängerin bislang ausbleibt, haben sich zehntausende ihrer Fans bereits für die Kandidatin der Demokraten ausgesprochen. Die Seite „Swifties for Kamala“ hat in Onlinediensten wie X (ehemals Twitter), Facebook und Instagram zehntausende Abonnenten. Ähnliche Seiten gibt es auch unter dem Namen „Swifties for Trump“ – allerdings mit deutlich geringeren Anhängerzahlen.
Die nun veröffentlichten neuen Bilder sind Teil einer Social-Media-Kampagne, die einige Pro-Trump-Accounts am Wochenende gestartet haben, um zu suggerieren, dass immer mehr Fans von Swift Trump unterstützten. Tatsächlich gibt es aber keine Belege dafür.