Unfallfolgen: Schnappschuss mit tödlichen Folgen – Verfahren eingestellt

Ein junger Motorradfahrer will Fotos schießen – und stellt sich mitten auf die Straße. Ein anderer Motorradfahrer kracht beim Ausweichversuch in ein Auto und stirbt. Der Fall landete vor Gericht.

 

Ein junger Motorradfahrer wollte an der bei Ausflüglern und Motorradfahrern beliebte Rossfeld Panoramastraße in Berchtesgaden die imposante Szenerie fotografieren, stellte sich mitten auf die Straße – und löste damit einen Unfall mit einem Toten und mehreren Verletzten aus. Wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung stand der inzwischen 20-Jährige vor dem Jugendgericht am Amtsgericht Laufen, das jedoch das Verfahren einstellte. Der junge Mann hatte bei dem Unfall selbst ein Bein verloren.

Die Berglandschaft an der Panoramastraße ist ein beliebtes Fotomotiv. Für ein paar Schnappschüsse lief vor gut einem Jahr der damals 19-jährige Motorradfahrer aus Österreich bei einem Stopp auf die Straße, um andere Motorradfahrer auf der kurvigen Strecke zu fotografieren. 

Ein anderer Biker, ebenfalls aus Österreich, sah ihn zu spät, fuhr frontal auf ihn zu, stürzte – und starb noch an der Unfallstelle. Das Motorrad lief weiter und fuhr in eine Familie, die ebenfalls den Ausblick genoss. Die Mutter und zwei Töchter wurden schwer verletzt und leiden bis heute darunter. Trotzdem verzichteten sie darauf, als Nebenkläger aufzutreten. 

„Mein Leben hat sich total verändert, ich kann auch meinen Beruf als Sonnenschutztechniker nicht mehr ausüben“, sagte der Angeklagte und brachte kein Wort mehr heraus, als ihn der Richter fragte, wie es ihm gehe. Auf Initiative des Gerichts kam es zu einem Rechtsgespräch, dem sich die Einstellung des Verfahrens anschloss. Die einzige Auflage, die der jetzt 20-Jährige zu erbringen hat, ist, zu einem Ermahnungstermin beim Jugendrichter zu erscheinen. 

 

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