Verkehr: Weitere Stadt testet Schulstraßen für sichereren Schulweg

Schulwege für Kinder sollen sicherer werden. Ob Schulstraßen dazu beitragen können, testet Dortmund nun in einem Pilotprojekt. Die Stadt ist damit nicht allein.

In Nordrhein-Westfalen testen immer mehr Städte sogenannte Schulstraßen, um den Schulweg für Kinder sicherer und autofreier zu machen. Stadt und Polizei in Dortmund richten diese temporären Straßensperrungen zum Schulstart nach den Sommerferien testweise an vier Schulen ein, hieß es in einer Mitteilung der Stadt.

Die betroffenen Straßen in der Nähe der Schulen werden während der Hauptbring- und Abholzeiten für den motorisierten Verkehr gesperrt. Die Schulstraßen sollen durch Beschilderung und Markierung kenntlich gemacht werden. Zudem sollen an den Schulen Hol- und Bring-Zonen eingerichtet werden, wo Eltern halten können, um ihre Kinder aus dem Auto aussteigen zu lassen. Die Pilotphase soll mindestens sechs bis zwölf Monate andauern.

Planung für Ausbau auch in Essen

Das Vorhaben basiert auf einem Erlass des Verkehrsministeriums NRW von Ende Januar, der Städten und Straßenverkehrsbehörden die Einrichtung solcher Schulstraßen ermöglicht. Durch die temporären Straßensperrungen sollen gefährliche Situationen durch sogenannte Elterntaxis oder einen starken Durchgangsverkehr verhindert werden. Kinder sollen so sicherer zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Schule kommen.

Aufgrund positiver Erfahrungen erwägt die Stadt Essen auf Wunsch der Schulleitung und der Polizei eine weitere Schulstraße einzurichten. Derzeit ist dort eine Straße an einer Grundschule und einem angrenzenden Gymnasium zu bestimmten Zeiten morgens, mittags und nachmittags für Autos gesperrt. Zudem plant die Stadt in einem Umkreis von 200 Metern um Schulen und Kitas an notwendigen Stellen Sperrpfosten oder Halteverbote einzurichten, um die Sicht an Wegen und Kreuzungen zu verbessern.

Einige Städte noch ohne Schulstraßen

Bereits seit 2023 gibt es in Köln durch ein Pilotprojekt vier Schulstraßen. Diese sollen vor dem Hintergrund des neuen Erlasses dauerhaft bleiben, sagte eine Stadtsprecherin. Für weitere Schulstraßen müsse noch ein Konzept erarbeitet werden.

In Bonn gibt es an vier Schulen temporäre Straßensperrungen. Die Verwaltung hofft auf die Einrichtung weiterer Schulstraßen, um den Hol- und Bringverkehr der Eltern weiter zu reduzieren, so ein Sprecher.

Noch keine Schulstraßen gibt es indes in Bielefeld, Bochum, Düsseldorf, Duisburg, Münster und Wuppertal, hieß es aus den Städten. Vielerorts liefen aber Prüfungen oder Planungen zur Einrichtung.

Die Stadt Bochum plane voraussichtlich nach den Herbstferien einen Verkehrsversuch an einer Schule, so ein Stadtsprecher. Bielefeld und Duisburg würden den Einsatz von Schulstraße sowie mögliche Testphasen prüfen, hieß es. In Münster seien die Rückmeldungen der Schulen nach dem entsprechenden Erlass indes sehr gering ausgefallen.