Ein kleines Mädchen wird für eine Zahnbehandlung in Narkose gelegt und wacht nicht mehr auf. Schuld sollen Fehler des Anästhesisten sein.
Nach dem Tod eines kleinen Mädchens während einer Zahnbehandlung beginnt am Montag (9.30 Uhr) im Frankfurter Landgericht der Prozess gegen den damaligen Anästhesisten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem heute 67-Jährigen unter anderem Körperverletzung mit Todesfolge vor. Er soll bei der Narkose die Mindestanforderungen an Sicherheit und Hygiene nicht erfüllt haben.
Das vierjährige Mädchen war im Herbst 2021 in einer Zahnarztpraxis in Kronberg im Hochtaunuskreis in Narkose gelegt worden. Dabei sollen Keime in ihren Blutkreislauf gelangt sein, sie starb noch in der Praxis.
Drei weitere Kinder sollen dort am selben Tag während einer Narkose auf die gleiche Weise ebenfalls eine Sepsis erlitten haben, sie mussten im Krankenhaus intensivmedizinisch behandelt werden. Dem Anästhesisten wird daher in dem Gerichtsprozess auch gefährliche Körperverletzung vorgeworfen.
Die zuständige Große Strafkammer hat sieben Verhandlungstage eingeplant, mit einem Urteil wird Ende September gerechnet.