Nach 82 Länderspielen hängt DFB-Kapitän Ilkay Gündoğan seine Nationalmannschafts-Karriere an den Nagel. Das gab er am Montag bekannt.
Ilkay Gündoğan (33) wird künftig nicht mehr für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft spielen. Der amtierende DFB-Kapitän teilte am Montagabend seinen Rücktritt mit. Er sei „nach einigen Wochen Bedenkzeit zu dem Entschluss gekommen“. Gündoğan war im September 2023 vom damaligen Bundestrainer Hansi Flick (59) zum Kapitän berufen worden und spielte in diesem Amt auch unter Julian Nagelsmann (37) bei der diesjährigen Heim-EM – für den Mittelfeldspieler ganz klar sein „Highlight“ in 13 Jahren Nationalmannschafts-Karriere.
Die deutsche Nationalelf bei der Heim-EM als Kapitän anführen zu dürfen, sei eine „riesige Ehre“ gewesen. „Uns ist nach all den Jahren gelungen, die Nation endlich wieder stolz zu machen – dass ich dabei einen Teil dazu beitragen konnte, macht mich sehr glücklich“, so Gündoğan. Er habe jedoch bereits vor dem Turnier über einen Rücktritt nachgedacht. Die Spiele auf Vereins- und Länderebene würden nicht weniger, gleichzeitig verspüre er in Körper und Kopf „eine gewisse Müdigkeit“.
„Ich blicke mit sehr viel Stolz auf 82 Länderspiele für mein Heimatland zurück – eine Zahl, die ich mir so hätte niemals erträumen können, als ich 2011 mein Debüt für die A-Nationalmannschaft gegeben habe“, schrieb er. Er werde der Nationalelf „definitiv weiter als Fan erhalten bleiben“ und hofft, „dass gemeinsam der Aufwärtstrend fortgesetzt werden kann“. Der 33-Jährige kann sich vorstellen, dass die DFB-Elf bei der WM 2026 zu den „engsten Titelanwärtern“ zählen könnte. „Wir haben einen fantastischen Trainer, eine richtig starke Mannschaft und einen tollen Teamgeist“, resümiert er und schließt ab mit einem Dank an alle, die ihn auf seinem Weg begleitet haben. „Es war mir eine Ehre! Danke, Deutschland!“
Sein erstes Match in der A-Nationalmannschaft bestritt Ilkay Gündoğan im Oktober 2011 bei einem EM-Qualifikationsspiel gegen Belgien. Insgesamt absolvierte er 82 Länderspiele, 19 davon als Kapitän. 19 Mal traf der Mittelfeldspieler ins Tor. Wie es mit seiner Vereinskarriere weitergeht ist nicht bekannt. 2023 wechselte Gündoğan nach sieben Jahren von Manchester City zum FC Barcelona. Sein Vertrag läuft Ende Juni 2025 aus.
Bundestrainer und Mitspieler reagieren auf Gündoğans Rücktritt
Bundestrainer Julian Nagelsmann würdigte Gündoğan als einen „herausragenden Kapitän“. „Ich bin sehr stolz, dass İlkay unser Kapitän war. Er hat häufig selbst geglänzt, noch häufiger hat er andere in der Nationalmannschaft glänzen lassen. Sein feiner Fuß wird uns fehlen, seine guten Ideen“, sagte Nagelsmann in einer Mitteilung des DFB. Er betonte, dass er gerne noch mit Gündoğan weitergearbeitet hätte, aber seine Entscheidung respektiere.
Auch zahlreiche Mitspieler von Gündoğan reagierten bereits auf den Rücktritt. Nationalspieler Robin Koch (28) kommentierte: „War mir eine Ehre, Captain!“ Robert Andrich (29) teilte in seiner Instagram-Story ein Foto und schrieb „Thanks, captain!“
„Danke für alles, Capitano! Es war mir eine Ehre“, schrieb DFB-Shootingstar Jamal Musiala (21) in einer Instagram-Story. Auch Verteidiger Antonio Rüdiger (31) hielt sich mit einem einfachen „Danke, für alles, Gündo“ kurz und knapp.
Ex-Nationalkicker Bastian Schweinsteiger (40) schickte „Glückwünsche zu deiner Karriere mit dem DFB-Team!“ Unternehmer Carsten Maschmeyer (65) würdigte Gündoğan in einem Instagram-Post als „Mittelfeld Maestro“: „Mit seiner Erfahrung, Ruhe und Führungsstärke hat er das deutsche Team durch turbulente Zeiten geführt und immer alles gegeben. Er ist ein Vorbild und Kämpfer.“