Sie sichern Demonstrationen, Abschiebungen und Fußballspiele: Bei ihren Einsätzen sind Bundespolizisten immer wieder auch Gewalt ausgesetzt. Nun meldet die Behörde eine neue Höchstzahl.
Die Bundespolizei verzeichnet mehr Angriffe auf Einsatzkräfte. Insgesamt 2.979 Bundespolizistinnen und -polizisten seien im vergangenen Jahr angegriffen worden, schreibt die Behörde in ihrem neuen Jahresbericht, der in Rostock vorgestellt wurde – das seien mehr als je zuvor. Davon seien 145 Polizisten beim Einsatz in Lützerath verletzt worden, wo Menschen gegen den Brauntagebau protestierten.
Rund ein Viertel der Angegriffenen (793 Polizisten) wurde demnach verletzt, laut Bundespolizei ebenfalls ein Rekord seit dem Beginn der Datenerhebung im Jahr 2001. Danach waren laut Statistik 11 Prozent beziehungsweise 88 Betroffene dienstunfähig.
Fast immer war bei den Angriffen laut Bundespolizei körperliche Gewalt im Spiel. Die meisten Angriffe gab es der Behörde zufolge „während der alltäglichen Aufgabenwahrnehmung“, überwiegend auf Streife, bei kriminalpolizeilichen Ermittlungen oder der Begleitung von Rückführungen. Der Großteil entfiel laut Statistik auf Einsätze bei der Bahn. Auch bei Veranstaltungen und Fußballeinsätzen sei es zu Attacken gekommen.
Die Täter waren laut Bericht zum Großteil (78 Prozent) Männer und im Durchschnitt 33 Jahre alt. Knapp die Hälfte stand unter Einfluss von Alkohol oder Drogen. Der Großteil war polizeibekannt, knapp ein Viertel war Mehrfach- oder Intensivtäter. Knapp die Hälfte hatte demnach einen deutschen Pass. Die Bundespolizei ist für den Grenzschutz zuständig, sichert unter anderem aber auch Bahnhöfe und -anlagen sowie Flughäfen und unterstützt die Polizeien der Länder.