Mehr Menschen als früher begeistern sich für die Imkerei. Bienenstöcke stehen auch in Städten. Und mehr Frauen interessieren sich für das Honigmachen. Die Frühlingsernte war aber eher klein.
Biene boomt: In Nordrhein-Westfalen ist die Zahl der Imker und Bienenvölker in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Seit 2014 habe sich die Zahl der Imker von 8.000 bis 9.000 auf 19.000 erhöht, sagte Marika Harz, Referentin für Bienenkunde an der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen in Münster. Und die Zahl der Bienenvölker in Nordrhein-Westfalen sei in der Zeit von 62.000 auf 163.000 gestiegen.
„Weiblicher, moderner und urbaner“
Die Expertin der Landwirtschaftskammer sagte, generell habe die Bienenhaltung in städtischen Räumen und die Freizeitimkerei zugenommen. Das Halten von Bienen sei nicht konzentriert, sondern in der Fläche gut verteilt, was wichtig sei für den Erhalt der Biodiversität.
Außerdem interessierten sich mehr Frauen für das früher vor allem von Männern ausgeübte Hobby. „Die Imkerei ist weiblicher, moderner und urbaner geworden“, sagte Harz.
Kühler Frühling beeinträchtigt die Ernte
Das kühle und regnerische Frühjahr hat jedoch eine reiche Honigernte bei der Frühtracht verhindert. Nach einer Umfrage, an der sich 1.115 Imkereien aus NRW beteiligten, hätten die Bienen im Durchschnitt nur 10,5 Kilogramm Frühjahrshonig je Volk gesammelt, erklärte die Kammer. Bundesweit waren es dagegen 14,7 Kilogramm pro Volk.
Auch die Sommerhonigernte ist laut Kammer inzwischen abgeschlossen. Ende September sollen die Ergebnisse vorliegen. Die Tendenz sei hier relativ gut, sagte Harz.
Der Verein der Landwirtschaftskammer zur Förderung der Bienenkunde, „Apis“, bildet Imker in Nordrhein-Westfalen aus und informiert über die Internet-Plattform „Die Honigmacher“ über die Bienenzucht.