David Ortega ist raus aus dem Dschungelcamp, Elena Miras kommt rein. Doch das ist alles nichts gegen die existentialistischen Sorgen der „Frau Siegel“, wie Danni Büchner sie nennt.
Welcome to the jungle, Tag 3! Zugleich der erste Tag, den die Camper David Ortega-los erleben. Der bärtige „Erleuchtete“ hatte sich selbst binnen kürzester Zeit ins Aus gewütet – oder wie es Ex-Viva-Moderator Mola Adebisi am Lagerfeuer fachmännisch rekapituliert: „Jeder Jeck ist anders, aber das war dann doch ein bisschen viel.“
Sieben von elf Nominierungen entfielen auf den einstigen Schönling, der irgendwann zwischendrin zum kauzigen Waldschrat mutiert ist. „Ich habe ihn nicht gewählt. Er hat uns unterhalten, ob nun auf positive oder negative Art“, offenbart Giulia Siegel überraschend. Sie hat damit einen Punkt, denn: Wäre dies ein reguläres Dschungelcamp, dann hätten die Zuschauer selbstredend das rüpelige Rauschebart-Rumpelstilzchen ein ums andere Mal für die Dschungelprüfung auserkoren. David Ortega Porträt 15:40
Aber im Sommer-Dschungel in Südafrika gelten nun mal andere Regeln. Die Kandidaten nominieren sich untereinander, an Tag 2 landeten so auch Oldie Winfried Glatzeder (79) und Dubai-Auswanderin Georgina Fleur auf der Abschussliste. Letztere treibt um, wer sie zu Staatsfeindin Nummer 1 erklärt hat. Hanka Rackwitz, wie sich herausstellt. „Du lässt dich sehr gern bedienen. Ein bisschen höflicher im Umgang wäre schön“, begründet sie ihre Wahl. Für die ehemalige „Bachelor“-Kandidatin ist danach der Ofen aus. „Total fake!“ sei die Rackwitz, poltert sie, „ich bin total enttäuscht.“
Heiße Ware geschmuggelt, aber „nicht kriminell“
Enttäuscht ist auch Schauspieler Winfried (wird von Danni Büchner stoisch „Wilfried“ gerufen) Glatzeder, der als Teamchef gerne Hand angelegt hätte bei seinen Untergebenen: „Darf ich sie entkleiden, nackig machen? Ich wüsste schon, wo man suchen muss“, feixt er. Die Kandidaten wurden fast allesamt des Schmuggelns überführt, die heiße Ware soll konfisziert werden. Gigi hat eine ganze Schachtel Zigaretten in den Busch bugsiert und feiert sich dafür: „Das ist die Staffel mit den meisten Bruchregeln“, raunt er und meint Regelbrüche. Die Frage ist: Werden alle irgendwie auf einen Nenner kommen?
„Ich sorge fürs allgemeine Wohl mit dem, was ich geschmuggelt habe“, fühlt sich Giulia Siegel über dem Dschungelgesetz schwebend. Ja gut, sie hat den Inhalt eines haushaltsübliches Gewürzregals in den Dschungel befördert, namentlich Brühwürfel, Oregano, Himalaya-Salz, Chili, Umami-Gewürz, Kräutersalz, Tomate-Mozzarella-Gewürz, Kochsalz, fühlt sich moralisch aber vollkommen im Recht. „Es ist nicht kriminell, wenn man anderen was Gutes tun will!“ verteidigt sich die Hüterin des versalzenen Geschmacks und weiß damit zumindest alle Klima-Kleber auf ihrer Seite.
Kader Loth stellt kurz darauf dennoch die Gretchenfrage: „Wenn wir hier mit dem Flugzeug abgestürzt wären, wen würdet ihr aufessen?“ Nach einer kurzen Schweigesekunde (Pietät!) fällt die Wahl auf Winfried, denn der „stirbt ja“ (Eric Stehfest). Thorsten Legat winkt ab: „Den kannste nicht essen, der ist wie ein alter Knochen“. Sarah Knapp gluckst: „Wie heißt noch dieses abgehangene, total teure Fleisch? Dry-Aged!“
Bei der Nachtwache ist Thorsten Legat und Danni Büchner dann nicht zum Lachen zumute. Beide erzählen sich von einer Kindheit mit prügelnden Vätern und häuslicher Gewalt. „Das wünsche ich keinem Menschen, was mir widerfahren ist“, sagt der Ex-Fußballer während Tränen über sein Gesicht fließen. „Auch für uns war das leider Gottes Normalität“, sagt die 46-Jährige. In die Dschungelprüfung, die Danni Büchner gemeinsam mit Georgina Fleur wuppen muss, schickt Legat Büchner mit einem Küsschen. Souverän bringt das Duo sechs Sterne zurück ins Camp. Die Schmerzdame Georgina Fleur im Dschungelcam… (1954969)
Dass bei ihrer Rückkehr plötzlich Reality-TV-Krawallnudel Elena Miras am Lagerfeuer sitzt („Man kennt mich aus vielen Sendungen“) ist für die Prüflinge kein Grund zur Freude. Danni und Elena mögen sich nicht und Georgina legt sich auch direkt mit der selbstbewussten Schweizerin an. „Warum bist du hier? Woher kommst Du?“ löchert die noch mit Fischschleim besprenkelte Georgina die Neue.
Dass Elena, kaum angekommen, sogleich eine „Betten-Rotation“ vorschlug, passt Georgina so gar nicht. „Du warst drei Tage länger im Hotel als wir. Dann musst du ja nicht gleich in ein Bett“, macht sie ihr eine „Alphaweibchen“-Ansage (Mola Adebisi). Elena Miras ist sprachlos – vermutlich zum ersten Mal in ihrer Reality-TV-Karriere. Ihr legendärer „Sommerhaus“-Ausspruch „Wo ist die Fairness geblieben, wo?“ hätte selten besser gepasst als hier. Doch erst im Dschungeltelefon erholt sich Miras und findet wieder Worte, wahlweise Widerworte: „Ich kann diese Frau gar nicht ab!“, ätzt sie gegen die leicht entflammbare Fleur.
Giulia Siegel fehlt beim Dschungelcamp „intellektueller Austausch“
Miese Stimmung auch bei Giulia Siegel. Gewisse Frauen im Camp haben einfach kein Verständnis dafür, dass die DJane ihr Hab und Gut (sprich: Luxusartikel) so gerne teilt: Hier mal eine Zigarette für den schmachtenden Gigi, da mal eine Packung Puder frei Haus für die fettigen Haare von Georgina. Alles natürlich Regelbrüche oder „Bruchregeln“, um mit Gigi zu sprechen. „Es geht nicht, wie sie auf unsere Regeln scheißt“, regt sich Danni Büchner auf. Sarah Knapp findet es ebenfalls „respektlos“, dass Siegel einfach munter weiter Regeln bricht, auch, wenn sie darauf angesprochen wird. Kader Loth motzt: „Giulia kann keine Kritik vertragen.“ Dschungelcamp Legenden Tag 2 23.32
„Frau Siegel“ (Danni Büchner) stören ihrerseits tiefgreifendere Dinge, wie sie bekennt: „Mir fehlt der intellektuelle Austausch, ich verblöde hier komplett“, klagt die Frau, die in den vergangenen Jahren in fast jedem Trash-TV-Format zu sehen war. Was man aber auch wissen sollte: Sie spricht sechs Sprachen. Und: Sie erweitert das Wissen der Zuschauer um ein bisher nur in Fachkreisen bekanntes Phänomen, den so genannten Smoking-Fetisch.
„Manche Männer mögen es, wenn Frauen etwas zum Mund führen und langsam wieder raus lassen“, erläutert Siegel. Also: Durchziehen bis der Arzt (oder jeder andere Beruf) kommt. Sie bediene sehr gern diesen Raucher-Fetisch und habe daher eine Fan-Seite eingerichtet, auf der sie Fotos und Videos zeige, in denen sie nur bei einer Tätigkeit zu sehen ist: sexy rauchen. „Ich bin mittlerweile die berühmteste Raucherin Deutschlands“, behauptet Siegel, auch eine überstandene Bronchitis ändert daran nichts. Ob sie sich mit ihrer „Manche Leute hier sind nur Schall und Rauch für mich“-Einstellung jedoch noch lange im Camp hält – abwarten! An Tag 3 musste jedenfalls niemand gehen.
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