In Bayern ist in diesem Jahr die Zahl der Masern-Infektionen besonders hoch. Das Gesundheitsministerium ruft zur Schutzimpfung auf – und nennt die Gründe für den Anstieg der Krankheitsfälle.
Nach einem deutlichen Rückgang der Zahlen in den vergangenen Jahren sind heuer wieder besonders viele Menschen in Bayern an Masern erkrankt. Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) registrierte bis zum 5. August 57 Fälle, wie Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) mitteilte: „Im gleichen Vorjahreszeitraum waren es nur fünf.“
Vor-Corona-Niveau erreicht
2023 berichtete das LGL von elf Masern-Infektionen in Bayern, 2022 waren es vier, 2021 nur zwei. „Das hat sicherlich mit den Schutzmaßnahmen und reduzierten Kontakten während der Corona-Pandemie zu tun“, sagte Gerlach. „Davor waren im Jahr 2019 im Freistaat 75 Masernfälle registriert worden. Die aktuellen Zahlen zeigen, dass wir uns nun wieder dem Niveau der Vor-Corona-Jahre annähern.“
Gerlach rief deshalb zur Schutzimpfung auf, besonders für Kinder. „Masern sind eine hochansteckende Erkrankung, die zum Teil mit schweren Komplikationen einhergehen kann und leider oft als harmlose Kinderkrankheit unterschätzt wird“, sagte die Politikerin. „Die Impfung verhindert sowohl eine Erkrankung als auch eine Weitergabe sehr gut. Mit zwei rechtzeitigen Masernimpfungen schützen Eltern daher die Gesundheit ihres eigenen Kindes, sie leisten aber auch einen wichtigen Beitrag zum Gemeinschaftsschutz.“
Aktuelle Impfempfehlungen
Aus den Daten des LGL gehe hervor, dass etwa die Hälfte der registrierten Masernfälle dieses Jahres auf neun Einzelhaushalte zurückzuführen war, in denen ungeimpfte Menschen lebten.
Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt für elf Monate alte Kinder die erste Masernimpfung, die zweite sollte mit 15 Monaten folgen. Auch für bestimmte Gruppen von Erwachsenen gibt es eine Impfempfehlung – etwa, wenn der Impfstatus unklar ist oder sie nur eine Impfung in der Kindheit bekommen haben.