Investitionen in den ÖPNV und Mehrkosten beim Kita-Ausbau auf der einen, sinkende Steuereinnahmen auf der anderen Seite: Wie viele Kommunen steht Heidelberg vor einem Sparhaushalt. Der OB hat Ideen.
Angesichts der wirtschaftlichen Lage stellt der Heidelberger Oberbürgermeister Eckart Würzner die aktuellen Angebote im öffentlichen Nahverkehr und Events infrage. „Die Stadt ist mittlerweile Großveranstalter geworden. Ich finde, hier müssen wir reduzieren“, sagte der parteilose Politiker der „Rhein-Neckar-Zeitung“ (Samstag). Man könne etwa darüber nachdenken, manches Fest nur noch alle zwei Jahre zu veranstalten. „Und auch beim ÖPNV sehe ich die Möglichkeit zur Reduzierung von Kosten.“
Der ÖPNV in Heidelberg sei deutlich teurer als in Mannheim, „weil bei uns unter anderem zu oft Busse und Bahnen die gleichen Punkte anfahren“. Die Netzplanung müsse verbessert werden, sagte Würzner. „Lieber fahren weniger Busse und Bahnen, dafür aber pünktlich. Wir müssen uns darauf einstellen, dass wir gewisse Strukturen vielleicht nicht so beibehalten können, wie wir uns das wünschen.“ Er betonte: „Wir wollen nicht sparen, sondern die Qualität hochhalten und weiter in den Ausbau des ÖPNV investieren. Das ist ganz wichtig.“
Mit Blick auf den anstehenden Sparhaushalt sagte der Rathauschef: „Wir kommen in eine Situation, die wir in dieser Form noch nie hatten.“ Einzelne Heidelberger Unternehmen seien abgewandert, andere hätten Produktionen ins Ausland verlegt. „Und das in einem Maßstab, der uns eine Menge Sorgen bereitet für den Standort Heidelberg.“ Die Gewerbesteuer, die jahrelang stieg, sei nun deutlich zurückgegangen, machte Würzner deutlich. „Wir haben wahrscheinlich 30 bis 40 Millionen Euro weniger in diesem Jahr zur Verfügung.“