Drei Pferde sind in Brandenburg am West-Nil-Virus erkrankt. Die Tiere zeigen deutliche Symptome. Ist die Krankheit auch für den Menschen gefährlich?
In Brandenburg ist bei drei Pferden das West-Nil-Virus erkannt worden. Die Tierseuche sei bereits vergangene Woche bei zwei Pferden in dem Landkreis Potsdam-Mittelmark festgestellt worden, sagte ein Sprecher des Kreises auf Anfrage. Am Freitag wurde ein dritter Fall bekannt. Die drei Tiere seien aus einem Stall im „Berliner Speckgürtel“.
Tiere mit sichtbaren Symptomen
Die Tiere zeigten laut dem Sprecher nervöse Ausfallerscheinungen. Sie zuckten, hinkten und knickten weg. Es schiene, als würden sie die Kontrolle über die Gliedmaßen verlieren, erklärte der Sprecher. Die Mehrzahl infizierter Pferde entwickelten, ähnlich dem Menschen, keinerlei klinische Symptomatik.
Virus häufig bei Vögeln
Bei dem Virus handelt es sich um eine anzeigepflichtige Tierseuche, die auch auf den Menschen übertragbar ist. Das West-Nil-Virus tritt primär bei Vögeln auf. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich über Stechmücken. Bei Vögeln bleibt eine Infektion häufig symptomlos: „Bei einer Reihe von Vogelarten kommt es zu massiven Epidemien mit tödlichem Ausgang“, führte der Sprecher aus. Für Vögel und Menschen gibt es, anders als für Pferde, keinen Impfstoff.
Dem Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) zufolge geht man davon aus, dass das Virus erfolgreich in einheimischen Stechmücken in Deutschland überwintert. Es gibt Hinweise auf eine Etablierung des Virus in Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen. Seit 2019 hat es vereinzelt Erkrankungsfälle bei Menschen gegeben. Laut Robert Koch-Institut zeigt nur ein kleiner Teil der Infizierten Symptome.