Landtag: FDP-Fraktionschef sieht sich in Kritik an AfD unterstützt

Im Landtag übt FDP-Fraktionschef Philipp Fernis immer wieder Kritik an der AfD – deren Reden dürften nicht unwidersprochen bleiben, sagt er. Über Rückhalt aus den übrigen Fraktionen freut er sich.

FDP-Fraktionschef Philipp Fernis kritisiert in den Landtagsdebatten in Mainz immer wieder Statements von AfD-Abgeordneten scharf – und sieht sich dabei von SPD, Grünen und auch der CDU voll unterstützt. „Ich bin total froh, dass ich da nicht allein gelassen bin, sondern, dass wir da im Landtag wirklich völlige Klarheit haben – auch bei der CDU, die in ihrer Abgrenzung zur AfD noch nie einen Zentimeter auch nur gewackelt hat“, sagte Fernis im Interview der Deutschen Presse-Agentur in Mainz.

„Ich habe als Redner den Platz hinter der AfD, das ist die Reihenfolge, und ich bin vom Naturell her so, dass ich menschenverachtenden Blödsinn ungern stehen lasse.“ Zwar sei es manchmal schade, sich mit der AfD zu befassen, „weil ich in der Zeit auch noch zwei Minuten mehr zu den eigenen Ideen vortragen könnte“, räumte Fernis ein. „Aber wenn man die Parlamentsdebatte ernst nimmt, spult man nach dem, was die AfD da manchmal sagt, nicht einfach seine Botschaften ab.“ Manche dieser Reden dürften einfach nicht unwidersprochen stehen bleiben.

Fernis: AfD-Wähler wiedergewinnen

Glücklicherweise lege die AfD in Umfragen nicht mehr zu, sagte Fernis. Die AfD sei ein Sammelsurium, es sei ihr – anders als anderen Parteien früher – gelungen, Menschen mit einem rechtsradikalen Bild in Deutschland zu bündeln.

Aber alle anderen Wähler der Partei, die unzufrieden mit der Politik seien, müssten wiedergewonnen werden, sagte Fernis. „Die Verbesserungsfähigkeit des Status quo treibt ja alle Menschen an, die sich politisch engagieren.“

Bei Schülergruppen drücke er es immer so aus: „Wenn sie ins Schwimmbad gehen und ihnen schmecken die Pommes nicht, dann wird es nicht besser, wenn sie ins Becken kacken“, berichtete Fernis. „Und das ist übersetzt, AfD Wählen, weil einem nicht gefällt, was die anderen machen.“