Papier ist geduldig, befindet sich in der Landesregierung aber auf dem Rückzug. Die Kosten sind trotzdem gestiegen.
Der Papierverbrauch der Landesregierung sinkt. Wurden 2019 rund 89,3 Millionen Blätter im A4-Format und knapp 1,3 Millionen im A3-Format verbraucht, waren es 2023 noch 75,5 Millionen A4-Blätter und 965.000 A3-Blätter. Das geht aus der Antwort der Regierung in Schwerin auf eine Anfrage der fraktionslosen Landtagsabgeordneten Eva Maria Schneider-Gärtner hervor.
Die Ausgaben für Papier nahmen trotzdem von rund 465.000 Euro im Jahr 2019 auf zuletzt 618.000 Euro zu. Grund sind die gestiegenen Papierpreise.
Elektronische Akte soll viel Papier sparen
Der Papierverbrauch soll mit dem zunehmenden Einsatz digitaler Technologien weiter sinken, heißt es in der Antwort auf die Anfrage der Abgeordneten. „Durch die Ausstattung der Beschäftigten mit mobilen Endgeräten statt Desktop-PCs, eine Infrastruktur für mobiles Arbeiten auch innerhalb der Behördengebäude, den Einsatz eines elektronischen Dokumentenmanagementsystems sowie digitalen Tools zur Zusammenarbeit werden die Grundlagen für eine papierlose Kommunikation geschaffen.“
Eine kräftige Einsparung verspricht sich die Landesregierung demnach insbesondere durch die Einführung der elektronischen Akte in den Landesbehörden.
Die FDP im Landtag sprach angesichts des Papierverbrauchs von einem „Bürokratie-Dinosaurier“. Von den Bürgern, Unternehmen und Vereinen werde verlangt, ihre Steuererklärungen, Anträge oder sonstiges digital einzureichen, damit diese für die Verwaltung einfacher automatisiert verarbeitet werden können. „Das ist geradezu grotesk, wenn die Verwaltung selbst nicht dazu in der Lage ist, aufs Papier zu verzichten.“ Der Fraktionsvorsitzende René Domke forderte: „Es reicht nicht, von Digitalisierung zu träumen, man muss sie auch umsetzen. „