Alterungsforschung: Neue Studie aus den USA: In diesen Jahren altern wir am schnellsten

Heute schon alt gefühlt? Forscher der Standford University haben rausgefunden, dass Menschen in Schüben altern. Zwei Lebensjahre sind besonders betroffen.

Eine neue Studie der Standford University lässt jeden, der Antifaltencreme im Schrank stehen hat, aufhorchen. Sie erschien kürzlich in der Fachzeitschrift „nature aging“, die auf Alterungsforschung spezialisiert ist. „Nichtlineare Dynamik von Multi-Omics-Profilen während des menschlichen Alterns“, lautet der Titel – klingt ziemlich kompliziert. Ist es aber gar nicht.

Bislang untersuchten die meisten Wissenschaftler vor allem lineare Veränderungen während des Alterns, behaupten die Autoren. Das heißt: Es wird angenommen, dass der Prozess stets geradlinig verläuft, ohne große Ausreißer. Allerdings nehmen altersbedingte Krankheiten und das Sterblichkeitsrisiko ab bestimmten Zeitpunkten im Leben zu. Daher sei es wichtig, auch nichtlineare Veränderungen zu erforschen, so die Argumentation der neuen Studie.

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Über mehrere Jahre untersuchten die Forscher Daten von 108 Teilnehmern im Alter zwischen 25 und 75 Jahren, wohnhaft in Kalifornien, USA. Alle drei bis sechs Monate sammelten sie Blut- und Stuhlproben der Probanden. Zudem nahmen die Wissenschaftler Abstriche von der Haut, aus dem Mund und der Nase. Das volle Programm.

Männer und Frauen altern ähnlich

Insgesamt erfasste die Studie über 135.000 biologische Merkmale, was zu Milliarden von Datenpunkten führte. Die meisten Moleküle, 81 Prozent, veränderten sich nichtlinear. Die Ergebnisse der Studie zeigen also, dass Menschen in Schüben altern. „Wir verändern uns nicht graduell über die Zeit hinweg, sondern es gibt dramatische Wechselperioden“, erklärt Michael Snyder, Hauptautor der Studie und Genetiker an der Stanford University,

Besonders stark fielen diese bei Teilnehmern im Alter von 44 und 60 Jahren aus. Bei Teilnehmern Mitte 40 veränderte sich etwa der Alkohol- und Fettstoffwechsel, und bei Probanden im Alter von 60 Jahren die Herz-Kreislauf-Funktionen. Diese Muster zeichneten sich bei Männern und Frauen gleichermaßen ab, was die Autoren der Studie überrascht.

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Es gibt allerdings keinen Grund, in Panik zu verfallen. „Ich bin der festen Überzeugung, dass wir versuchen sollten, unseren Lebensstil anzupassen, solange wir noch gesund sind“, sagt Snyder. Wer also auf sich selbst achtet, Sport treibt und sich ausgewogen ernährt, mildert die Alterungsschübe bedeutend ab.

Quellen: Studie der Standford University