Prozess in Berlin: Attacke mit Macheten im Großmarkt: Zwei Männer vor Gericht

Im „Dong Xuan Center“ in Berlin-Lichtenberg kommt es zu einem Streit zwischen zwei Gruppen. Sie gehen schließlich aufeinander los – einige Männer sind mit Macheten, Messer und Holzlatte bewaffnet.

Nach einem gewalttätigen Streit im asiatischen Großmarkt „Dong Xuan Center“ in Berlin-Lichtenberg stehen zwei Männer vor dem Amtsgericht Tiergarten. Die Staatsanwaltschaft wirft den 29 und 36 Jahre alten Angeklagten gefährliche Körperverletzung vor. Sie sollen zu einer von zwei Gruppen gehört haben, die am Abend des 15. März miteinander in eine Auseinandersetzung gerieten. Mehrere Männer seien verletzt worden. Die Angeklagten gaben zu Prozessbeginn zu, beteiligt gewesen zu sein.

Zu dem Streit kam es laut Anklage am frühen Abend vor der Halle 1 des Großmarktes. Zunächst habe der 36-Jährige einen 37-jährigen Mann aus der gegnerischen Gruppe unvermittelt mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Als der Attackierte fliehen wollte, hätten die Angeklagten sowie weitere acht Männer die Verfolgung aufgenommen, so die Erkenntnisse der Staatsanwaltschaft. 

Eine Hetzjagd war es laut Anklage

Um weitere Schläge zu verhindern, soll der Verfolgte den 36-Jährigen mit einem Messer verletzt haben. Daraufhin hätten sich die Angeklagten und weitere Gruppenmitglieder mit vier Macheten und einer Holzlatte bewaffnet und eine Art Hetzjagd begonnen. Sie sollen den Mann und einen Zeugen, der ihm helfen wollte, erheblich verletzt haben.

Die Angeklagten, zwei vietnamesische Staatsangehörige, wurden wenige Tage nach dem gewalttätigen Streit festgenommen. Der 36-Jährige erklärte nun, er habe eigentlich schlichten wollen. Er sei durch Stiche verletzt worden. 

Der 29-Jährige ließ sich nach seinen Angaben „hineinziehen“. Durch einen Anruf sei er kurz vor der Auseinandersetzung zum Center gebeten worden. Es gebe Ärger, sei ihm mitgeteilt worden. Erheblich alkoholisiert sei er gewesen und habe das Geschehen „wie im Film“ erlebt.

Das „Dong Xuan Center“ besteht aus mehreren großen Hallen mit insgesamt 350 Geschäften, die vor allem von Vietnamesen betrieben werden. Der Großmarkt ist allerdings immer wieder auch Schauplatz von Gewalt und Razzien. Der Prozess wird voraussichtlich am 5. September fortgesetzt.

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