Die „Letzte Generation“ und ihre Klimaaktivisten haben am Donnerstagmorgen mehrere Protestaktionen auf deutschen Flughäfen gestartet. In Köln/Bonn und Nürnberg stockte der Flugverkehr.
Die Klima-Initiative Letzte Generation hat an mehreren deutschen Flughäfen Protestaktionen gestartet und damit auch zeitweise den Flugbetrieb gestört. Je zwei Aktivisten drangen Angaben der Organisation zufolge in orangen Warnwesten auf die Flughäfen Berlin-Brandenburg, Stuttgart, Nürnberg und Köln-Bonn ein.
Am Flughafen Köln/Bonn musste der Flugbetrieb infolge der Protestaktion nach Polizeiangaben zeitweise eingestellt werden. Auch nach der Wiederaufnahme könne es noch zu Verzögerungen kommen, teilte der Flughafen mit. Die Aktivisten hatten sich demnach Zutritt zum luftseitigen Bereich des Flughafengeländes verschafft. In einem Zaun des Geländes sei ein Loch entdeckt worden.
Auch in Nürnberg wurde der Flugbetrieb nach Angaben eines Polizeisprechers für etwa eine Stunde eingestellt. Zwei Klimaaktivistinnen waren nach Angaben der Polizei am frühen Morgen auf das Rollfeld des Flughafens vorgedrungen. Ein Reporter der Deutschen Presseagentur berichtete vor Ort von einem Loch im Zaun im südlichen Bereich der Rollbahn. In dessen Nähe lägen zwei Bolzenschneider.
Am Flughafen Berlin klebten sich nach Angaben der Brandenburger Landespolizei zwei Menschen im Alter von 21 und 22 Jahren auf dem Gelände fest. Sie seien kurz darauf losgelöst und in Gewahrsam genommen worden. Die Polizei ermittelt nun wegen Sachbeschädigung am Zaun, Hausfriedensbruch und Verstoßes gegen das Luftsicherheitsgesetz. Beide sind der Polizei demnach „durch gleichgelagerte Delikte“ bekannt. Angaben zum Geschlecht der Aktivisten machte die Polizei nicht.
Letzte Generation: neue Proteste an Flughäfen
Die Letzte Generation erklärte laut Mitteilung, die Aktivisten drückten „friedlich ihren Widerstand aus, indem sie Banner mit der Aufschrift ‚Oil kills‘ (Öl tötet) und ‚Sign the treaty‘ (den Vertrag unterschreiben) zur Schau stellten“. „Die Start- und Landebahnen wurden dabei nicht betreten.“
Schon im Juli hatte es bereits Proteste der Gruppe an deutschen Flughäfen gegeben.
Die Bundesregierung will mit einer Verschärfung des Luftsicherheitsgesetzes radikale Klimaschützer und andere Störer von gefährlichen Aktionen auf Flughäfen abhalten. Kern der geplanten Reform, über die dann noch der Bundestag entscheiden muss, ist die Schaffung einer neuen Vorschrift, die das „vorsätzliche, unberechtigte Eindringen“ unter anderem auf das Rollfeld sowie die Start- und Landebahnen unter Strafe stellt – und zwar dann, wenn dadurch die Sicherheit des zivilen Luftverkehrs beeinträchtigt wird.
Hinweis: Diese Meldung wird laufend aktualisiert.