Am helllichten Tag wird ein Wahlhelfer der Grünen beim Verteilen von Flyern attackiert. Nun äußert sich die Partei und sieht eine besorgniserregende Entwicklung.
Hinter dem Angriff auf einen Wahlhelfer der Grünen in Hohen Neuendorf (Landkreis Oberhavel) sieht der Grünen-Kreisverband eine generelle Entwicklung. „Wir sind natürlich entsetzt. Wir, als Grüne, werden nur noch angefeindet, egal was wir machen“, sagte Anne Schumacher, Sprecherin des Kreisverbandes der Grünen in Oberhavel. Es gehe im Wahlkampf nicht mehr um Fakten, sondern um Emotionen. Der Wahlkampf habe sich deutlich verändert im Vergleich zu früheren Wahlen.
Am Dienstag war ein Wahlhelfer der Grünen angegriffen und beraubt worden. Der für politisch motivierte Straftaten zuständige Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen. Es werde wegen einer Raubstraftat ermittelt.
„Es kam sofort Wut und es kam sofort Gewalt“
Der Wahlhelfer hatte Flyer der Grünen verteilt. Ein bislang unbekannter Mann habe ihn angesprochen und seinen Unmut darüber ausgedrückt. Es kam laut Polizei zum Streit zwischen den beiden. Der Täter stieß den 68 Jahre alten Ehrenamtlichen zu Boden und entriss ihm die Tasche mit den Flyern. Dann rannte er laut Polizei weg. Der Wahlhelfer sei leicht verletzt worden.
Der Angegriffene ist laut der Grünen-Sprecherin mit etwa 1,90 Metern relativ groß und der Mann sei geschult in „mediativen Gesprächen“. Und dennoch: „Es kam sofort Wut und es kam sofort Gewalt. Wie soll man da noch demokratisch agieren?“, sagte die Sprecherin des Kreisverbandes.
Schumacher kündigte für heute eine Aktion der Grünen vor dem Hintergrund des Angriffes an. Konkreter wurde sie nicht.