Nach schwerer Krankheit: Er erfand die berühmte „Wir sind Papst“-Zeile: Georg Streiter ist tot

Georg Streiter prägte als Politik-Chef erst den stern, später die großen Schlagzeilen der „Bild“-Zeitung. Dann wurde er Regierungssprecher von Kanzlerin Merkel.

Der langjährige Vize-Regierungssprecher Georg Streiter ist tot. Der 68-Jährige verstarb in der Nacht zum Mittwoch nach schwerer Krankheit, wie der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner in Berlin mitteilte. „Wir trauern um einen allseits geschätzten, freundlichen und aufrechten Kollegen“, sagte Büchner.

Streiter hatte das Amt des stellvertretenden Regierungssprechers vom September 2011 bis zum März 2018 während der Amtszeit von Bundeskanzlerin Angela Merkel bekleidet. Zuvor hatte er für Medien wie die „Bonner Rundschau“, die „Hamburger Morgenpost“, „Max“ oder auch den stern geschrieben. Später wechselte er zur „Bild“-Zeitung und leitete dort unter anderem das Politik-Ressort von „Bild“ und „Bild am Sonntag“. Auf seine Idee ging die berühmt gewordene Schlagzeile „Wir sind Papst“ zurück, nachdem der deutsche Kardinal Joseph Ratzinger 2005 zu Papst Benedikt XVI. gewählt wurde.STERN PAID Ein Brief an … meine Tochter, die sich das Leben nahm 13.27

Georg Streiter hatte Frau und Sohn verloren

Neben der beruflichen Karriere kämpfte Streiter mit mehreren Schicksalsschlägen. 2005 verstarb seine Frau und die Mutter seiner Kinder an Krebs, die Söhne waren damals gerade 10 und 13 Jahre alt. Einer der beiden Söhne beging 2022 Suizid. Schon seit einiger Zeit war bekannt, dass Streiter unheilbar an Lungenkrebs erkrankt ist. In einem Nachruf seines alten Mediums heißt es, Streiter sei 55 Jahre lang Kettenraucher gewesen und habe dafür, wie er es selbst beschrieb, „die Quittung“ bekommen.

Dem SWR sagte Streiter, er halte nichts davon, seine Krebserkrankung zu verstecken oder das Thema totzuschweigen. Seine Beerdigung habe er selbst geplant, die verbleibende Zeit nannte er „Bonus-Monate“. „Ich treffe Leute, genieße das Leben soweit es möglich ist, kann essen was ich will, versuche auch noch kulturell etwas mitzukriegen“, sagte er in der Sendung SWR1 Leute. „Es macht eigentlich Spaß, das Leben.“

Weitere Quelle: „Bild„, SWR, mit DPA