Im Lufthansa-Konzern bahnt sich der nächste Streik an. Bei der Ferienflieger-Tochter Discover wollen Piloten und Flugbegleiter gemeinsame Sache machen.
In der Lufthansa-Gruppe braut sich der nächste Tarifkonflikt zusammen. Die im Konzern etablierten Gewerkschaften Vereinigung Cockpit und Ufo planen gemeinsame Maßnahmen von Piloten und Kabinenpersonal beim Ferienflieger Discover Airlines. Hintergrund ist der Tarifabschluss mit der Konkurrenzgewerkschaft Verdi, die nach Einschätzung der beiden nicht berücksichtigten Gewerkschaften nur wenige Mitglieder unter den rund 1900 Beschäftigten des fliegenden Personals bei Discover hat.
Am Mittwoch (9.30 Uhr) wollen Ufo und VC gemeinsam über das weitere Vorgehen bei der jungen Airline mit zuletzt 27 Flugzeugen informieren. Die Piloten haben dort bereits im vergangenen Winter für erste Tarifverträge gestreikt, während Ufo zu einem Warnstreik aufgerufen hatte. Man rücke in der gemeinsamen Tarifarbeit noch enger zusammen, hieß es am Dienstag.
Lufthansa und Verdi haben drei Jahre nach Gründung der Discover Gehalts- und Mantel- Tarifverträge abgeschlossen, die bis Ende 2027 gelten. Dort sind Gehaltserhöhungen, Zulagen und Sonderzahlungen vereinbart. Auch an die betriebliche Altersvorsorge, Dienstpläne oder Krankengeldzuschüsse ist gedacht. Für Verdi ist der Abschluss ein Erfolg, weil man bislang im Lufthansa-Konzern nur beim Bodenpersonal und in den Eurowings-Kabinen wesentlich vertreten ist. Einen Tarifvertrag für Piloten hat man lediglich bei der Fracht-Beteiligung Aerologic.
Ufo und VC könnten jetzt versuchen, über Streiks eigene, konkurrierende Tarifverträge durchzusetzen. Erst dann müsste überprüft werden, welche Gewerkschaft im Unternehmen mehr Mitglieder hat.