Willi Lemke ist tot. Der Politiker und ehemalige Manager von Werder Bremen starb mit 77 Jahren. Seine Familie und sein Verein trauern.
Willi Lemke ist tot. Der Politiker und ehemalige Manager des Fußballbundesligisten Werder Bremen starb am Montag, dem 12. August, in Bremen. Dies gab seine Familie nun in einer Traueranzeige bekannt. Lemke wurde 77 Jahre alt. Als Todesursache gaben seine Angehörigen eine Gehirnblutung an. „Sein Tod macht uns sehr traurig und fassungslos, aber wir hatten das große Glück, dass wir ihn in seinen letzten Lebensstunden gemeinsam begleiten konnten“, heißt es in der Todesanzeige. Willi Lemke hinterlässt eine Frau und vier Kinder.
„Nach einem bewegten beruflichen Leben als Werder-Manager, Senator und UN-Sonderbotschafter bleibt Willi uns vor allem als liebevoller, fürsorglicher Ehemann, Vater, Opa und Familienmensch in Erinnerung, der das Leben und die Freundschaften liebte und pflegte“, teilen die Angehörigen mit.
Wilfried „Willi“ Lemke kam am 19. August 1946 in Pönitz in Schleswig-Holstein zur Welt und wuchs in Hamburg auf. Dort wurde er 1965 als Gymnasiast mit der 4-mal-400-Meter-Staffel deutscher Schülermeister.
Willi Lemke: Zwischen SPD und Werder Bremen
In Hamburg studierte Lemke später Erziehungs- und Sportwissenschaften, nach dem ersten Staatsexamen wechselte er an die Universität in Bremen. Dort trat er in die SPD ein, war bei deren Jugendorganisation Jusos aktiv. 1974 wurde er Geschäftsführer des SPD-Landesverbandes Bremen.
Doch neben der Politik blieb seine Liebe zum Sport. 1981 wurde er Manager von Werder Bremen. Mit Trainer Otto Rehhagel (86) baute er eine Mannschaft auf, die 1987 Deutscher Meister wurde und 1992 den Europapokal der Pokalsieger gewann. Legendär ist Lemkes in dieser Zeit öffentlich geführte Fehde mit seinem Münchner-Amtskollegen Uli Hoeneß (72).
Nach dem Ende seiner Tätigkeit als Manager im Jahr 1995 blieb Lemke Werder Bremen unter anderem als Aufsichtsratsvorsitzender erhalten. Parallel startete er in der Landespolitik durch. 1999 wurde er Senator für Bildung und Wissenschaft. 2005 wollte Lemke Regierungschef der Hansestadt werden, erhielt aber nicht genug Stimmen. 2007 wurde er stattdessen Senator für Inneres und Sport.
Doch Bremen war nicht genug. Von 2008 bis 2016 war Willi Lemke „UN-Sonderberater für Sport im Dienste von Frieden und Entwicklung“
„Grün-weiße Welt steht still“ Werder Bremen trauert um Willi Lemke
Nicht nur seine nächsten Angehörigen, sondern auch seine sportliche Familie trauert um Willi Lemke. „Die grün-weiße Welt steht still“, postete der offizielle Instagram-Account von Werder Bremen.
„Der frühere Manager und langjährige Vorsitzende des Aufsichtsrats ist am Montag im Alter von 77 Jahren in Bremen verstorben“, heißt es in dem Statement. Und: „Ein umtriebiges und ereignisreiches Leben ist zu Ende gegangen. Fast zwei Jahrzehnte prägte Willi Lemke den SV Werder und gestaltete eine herausragend erfolgreiche Ära entscheidend mit.“
Sogar der große Nord-Rivale, der Hamburger SV, ließ es sich nicht nehmen, zu kondolieren. „Ein Macher des deutschen Fußballs verlässt die Bühne des Lebens. Unsere Gedanken sind bei der Familie und den Angehörigen. Möge Willi in Frieden ruhen“, kommentierte der HSV auf Instagram.