Flüsse und Seen gibt es deutschlandweit zur Genüge. Sie bieten Wassersportlern die Möglichkeit, die umliegenden Landschaften vom Boot aus zu erkunden – zum Beispiel mit einem Kajak, das für Singles und Paare oder auch Familien gleichermaßen geeignet ist.
Ursprünglich wurde das Kajak von Eskimos aus Grönland entwickelt und diente der Jagd auf offenem Meer. Dadurch erklärt sich auch die schmale und längliche Form des Korpus: sie soll das Boot schneller machen. Heutzutage wird das Kajak – zumindest in europäischen Gefilden – nur noch als Fortbewegungsmittel oder Sportgerät in der Freizeit genutzt. Gerade an sonnigen Tagen sieht man die wendigen Boote vielerorts auf dem Wasser, allerdings seltener die Originale als vielmehr aufblasbare Kajaks. Welche Vor- und Nachteile die faltbaren Modelle zu bieten haben und was Sie beim Kajak fahren beachten sollten, wird hier erläutert.
Aufblasbare Kajaks: Das müssen Sie wissen
Aus dem grönländischen Wort „Qajaq“ abgeleitet, handelt es sich auch beim Kajak um ein Kanu – sprich ein Boot, das mithilfe von Paddeln in Fahrtrichtung fortbewegt wird. Da es sich beim Kanu jedoch um einen Oberbegriff handelt, zählen auch andere Bootstypen wie zum Beispiel der Kanadier dazu. Im Gegensatz zum Kanadier ist das Kajak jedoch nicht nach oben offen, sondern rundherum (bis auf die Sitzluke) geschlossen. Typisch sind Einzel- oder Doppelsitzer, es gibt aber auch größere Modelle für drei Personen. Um sich darin fortzubewegen, wird ein Doppelpaddel benutzt: Dabei handelt es sich um ein Paddel mit zwei Blättern.
Aufblasbare Kajaks eignen sich für gemütliche Entdeckungstouren durch die umliegenden Ortschaften, können aber auch als Trainingsgeräte oder zum Angeln eingesetzt werden. Die wichtigste Voraussetzung ist, dass Sie schwimmen können – zudem sollten Sie immer die maximale Tragkraft im Blick behalten. Das gilt nicht nur für die Anzahl der mitfahrenden Personen, sondern auch das Gesamtgewicht (inklusive Gepäck). Verstaut werden kann die Ausrüstung bei den meisten Kajaks an den Außenseiten: Dort befinden sich kleine Netze oder Schnüre, an denen Sie wasserdichte Taschen anbringen können.
Preis vs. Leistung: Das ist der Unterschied
Die sogenannten Schlauchkajaks werden für gewöhnlich aus einem Polyestergewebe hergestellt, das mit PVC oder Gummi beschichtet ist. Aufgeblasen werden die Boote mithilfe einer Luftpumpe, die bei vielen Anbietern bereits im Lieferumfang enthalten ist. Die Luft wird so lange in die dafür vorgesehenen Bootskammern gepumpt, bis genug Druck aufgebaut wurde und das Kajak eine stabile Form angenommen hat. Preislich gesehen liegen die günstigsten Modelle bei knapp 185 Euro. Einsitzer gibt es sogar schon für unter 90 Euro. Allerdings eignen sich diese Schlauchkajaks aufgrund ihrer eher dünnen Bootshaut nur für ruhige Gewässer wie Flüsse und Badeseen.
Auch wenn Sie bei den günstigsten Kajaks zum Aufblasen ein paar Abstriche in puncto Verarbeitung, Qualität und Fahreigenschaften machen müssen, können Sie damit ohne Probleme kürzere Paddeltouren unternehmen. Für längere Strecken hingegen sollten Sie auf hochwertigere Modelle setzen, die einen höheren Betriebsdruck haben und robusteres Material. Das macht sie stabiler – aber auch teurer: Hier liegen die Schlauchkajaks zwischen 300 und 600 Euro. Der Zweisitzer Gumotex Twist II kostet beispielsweise um die 700 Euro. Hinzukommt: Die Paddel und die Pumpe müssen noch dazu bestellt werden.
Die Vor- und Nachteile aufblasbarer Kajaks
Vorteile von Schlauchkajaks:
Sie sind leichter zu transportieren Sie haben ein geringes Gewicht Sie nehmen weniger Platz weg Sie sind günstiger in der Anschaffung
Nachteile von Schlauchkajaks:
Sie sind schwerer zu steuernSie sind langsamer als „echte“ KajaksSie haben weniger TiefgangSie sind anfälliger für Seiten- und Gegenwind
Auch beim Kajak fahren steht das Thema Sicherheit an erster Stelle
© Morsa Images
Sicher Kajak fahren: die richtige Ausrüstung
Das Paddel benötigen Sie zur Steuerung und Kontrolle des Bootes. Es befindet sich meistens im Lieferumfang, kann aber auch einzeln gekauft werden. Sie benötigen in jedem Fall ein Paddel mit zwei Blättern – hier können Sie noch auf ein anderes Modell umsteigen, das zusammengesteckt werden muss. Dadurch ist es einfacher zu transportieren.
Für kurze Strecken auf kleinen Flüssen oder Badeseen reicht Ihre gewöhnliche Bade-Kleidung an warmen Tagen vollkommen aus. Sollte es regnen, empfiehlt sich das Tragen von wasserdichter Kleidung wie zum Beispiel Regenjacken und -hosen, da Nässe dem Körper Wärme entzieht. Für kalte Tage und kühle Gewässer eignet sich ein Neoprenanzug.
Ein Helm ist auf ruhigen Gewässern normalerweise nicht notwendig, sollte aber in jedem Fall getragen werden, wenn Sie mit Ihrem Kajak eine Wildwasserfahrt unternehmen. Durch die starken Strömungen als auch gefährliche Hindernisse wie Felsen und Äste können Sie sich schneller verletzen, wenn Sie mit dem Boot kentern sollten.
Gerade Kinder sollten unbedingt und immer eine Schwimmweste tragen für den Fall, dass Sie mit dem Kajak kentern. Aber auch für Erwachsene ist das Tragen durchaus sinnvoll, wenn Sie zum Beispiel auf Gewässern mit schnelleren Strömungen oder auf offenem Meer mit Wellengang Kajak fahren. Dabei haben sollten Sie zur Sicherheit immer eine.
Tipp: So steigen Sie richtig ins Kajak ein
Es klingt so einfach und doch ist der Einstieg ins Kajak gar nicht mal so leicht – vor allem dann, wenn sich das Boot bereits im Wasser befindet. Damit Sie vom Ufer aus einfach ins Kajak steigen können, sollten Sie das Boot mit einer Hand und einem Fuß gerade halten: Steigen Sie zuerst mit einem Fuß in das Kajak und balancieren Ihr Gleichgewicht aus, bis das Boot nicht mehr wackelt. Erst dann kommt der zweite Fuß in das Kajak, während Sie sich mit einer Hand nach wie vor am Ufer festhalten. Und zwar so lange, bis sie sich sicher hingesetzt haben. Wenn Sie das Schlauchkajak hingegen am Strand ins Meer lassen wollen, können Sie sich einfach im flachen Wasser ins Boot setzen und anschließend mit dem Paddel ins tiefe Wasser stoßen. Das Paddel kann bei jedem Gewässer als Stütze verwendet werden, sei es für das Gleichgewicht oder auch als eine Art verlängerten Arm.
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