Innere Sicherheit: Innenministerin sieht keine Hotspots bei Clankriminalität

Fälschungsdelikte, Diebstahl und sogar Mord: Laut LKA werden immer mehr Straftaten von Clanmitgliedern verübt. Niedersachsens Innenministerin Behrens findet klare Worte.

Trotz erheblich gestiegener Fallzahlen im Zusammenhang mit sogenannter Clankriminalität sieht die niedersächsische Innenministerin Daniela Behrens keine Hotspots im Bundesland. „Vielmehr verteilen sich die Taten über das ganze Land“, sagte die SPD-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur in Hannover. Die Polizei und Justiz seien bei dem Thema sehr sensibel. „Wir gehen mit allem, was wir rechtlich zur Verfügung haben, dagegen vor.“ Die Innenministerin setzt auf eine Null-Toleranz-Strategie.

Nach Zahlen des niedersächsischen Landeskriminalamts gab es 2022 fast 4000 Straftaten mit Clan-Bezug im Land; 2019 waren es erst 1585. Dazu zählen sogenannte Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit, die insgesamt fast auf ein Drittel der gesamten Fallzahlen kommen, aber auch Straftaten gegen das Leben, Diebstahl und Fälschungsdelikte. 

Auch Bremen hat mit Clankriminalität zu kämpfen. Die Ermittler registrierten 2022 nach eigenen Angaben mehr als 700 Taten, bei denen mindestens ein Clanmitglied beteiligt gewesen sein soll. Zahlen für das vergangene Jahr liegen bislang nicht vor.

Der Begriff Clankriminalität ist umstritten, weil er nach Ansicht von Kritikern Menschen mit Migrationshintergrund allein aufgrund ihrer Familienzugehörigkeit und Herkunft stigmatisiert und diskriminiert.