Der Ehepartner gestorben, Kinder und Enkel weit weg – umso wichtiger sind im Alter Kontakte zu anderen Menschen. Das Land Thüringen möchte der Vereinsamung alter Menschen entgegenwirken.
Das Landesprogramm „Agathe“ zum Schutz alter Menschen vor Vereinsamung wird jetzt auch im Landkreis Gotha umgesetzt. Damit gibt es in insgesamt 14 der 22 Kreise und kreisfreien Städte in Thüringen Angebote für alleinlebende alte Menschen, wie das Thüringer Sozialministerium mitteilte. Das Programm soll alleinlebenden Frauen und Männern so lange wie möglich ein selbstständiges Leben in ihrem eigenen Haushalt ermöglichen. Das Land stellt dafür in diesem Jahr 3,8 Millionen Euro zur Verfügung.
Seit 2021 organisieren speziell geschulte Fachkräfte im „Agathe“-Programm praktische Unterstützung für den Alltag alter Menschen. Sie informieren sie über bestehende Angebote, organisieren Fahrten zum Arzt, helfen beim Ausfüllen von Anträgen etwa für die Pflegeversicherung und hören ihnen zu. Im vergangenen Jahr etwa waren „Agathe“-Fachkräfte nach früheren Ministeriumsangaben zu 9.500 Hausbesuchen unterwegs.
Steigende Mittel und Unsicherheit nach der Wahl
Seit dem Programmstart vor drei Jahren waren die Landesmittel dafür kontinuierlich gestiegen: Im vergangenen Jahr kamen dafür 2,6 Millionen Euro aus dem Landeshaushalt. Wie es nach der Landtagswahl mit dem Programm weitergeht, ist unklar. Einer Ministeriumssprecherin zufolge müssen die Landesmittel dafür jedes Jahr im Zuge der Haushaltsberatungen neu beantragt werden. Die Entscheidung darüber liege letztlich beim Landtag. In Thüringen wird am 1. September ein neuer Landtag gewählt.