Eine Partie Bingo in einer Autowaschanlage endet in einem Kugelhagel. Jamaika hat eine der höchsten Mordraten der Welt, auch kleinere Gemeinden sind nicht sicher. Ein Achtjähriger ist unter den Toten.
Unbekannte haben auf Jamaika acht Menschen bei einem Bingo-Spiel erschossen. Weitere neun Opfer, darunter ein 21 Monate altes Baby, wurden angeschossen und kamen in ein Krankenhaus, wie die Polizei des Karibikstaates mitteilte. Eine Männergruppe habe am Sonntagabend (Ortszeit) im Ort Four Paths das Feuer auf eine Autowaschanlage eröffnet, in der Bingo gespielt wurde, sagte Vize-Polizeichef Fitz Bailey in einem Video in sozialen Medien. Unter den Toten seien ein achtjähriger Junge und drei Frauen. Alle Mittel würden eingesetzt, um die Täter zu finden und zur Rechenschaft zu ziehen.
Die Tat grenze an Terrorismus, da ihr Zweck gewesen sei, in der Gemeinde Angst zu schüren, sagte Bailey. Weitere Angaben zum möglichen Hintergrund machte er nicht. Ministerpräsident Andrew Holness berief eine Sondersitzung des Nationalen Sicherheitsrats ein. Der Vorfall im südjamaikanischen Bezirk Clarendon sei eine Erinnerung, dass – trotz eines Rückgangs der Mordzahl um 17 Prozent in diesem Jahr – die Regierung ihre Anstrengungen gegen kriminelle Banden stärken müsse, sagte er in einer Mitteilung. „Der jamaikanische Staat wird nicht zulassen, dass unserem Volk solche Grausamkeiten angetan werden.“ Jamaikas Mordrate ist seit Jahren eine der höchsten der Welt.