Oliver Klemet feiert in Paris den größten Erfolg seiner bisherigen Karriere. Der 22-Jährige schwimmt ein taktisch sehr cleveres Rennen und belohnt sich mit einer Medaille.
Oliver Klemet hat für eine Überraschung im olympischen Freiwasserschwimmen gesorgt und dem Deutschen Schwimmverband in Paris eine weitere Medaille beschert. Der 22-Jährige musste sich in der Seine nur Goldgewinner Kristof Rasovszky aus Ungarn geschlagen geben. Bronze holte der Ungar David Betlehem.
Für Klemet war der Podestplatz bei Olympia der größte Erfolg der bisherigen Karriere. Er bescherte den deutschen Schwimmern im letzten Wettkampf der Sommerspiele mit der dritten Medaille einen gelungenen Abschluss. Florian Wellbrock, der 2021 in Tokio noch Olympiasieger geworden war, schwamm diesmal auf Rang acht.
WM-Bronze in Japan
Klemet zeigte im großen Pariser Fluss, der in den vergangenen Wochen wegen Sorgen um die Wasserqualität immer wieder Gegenstand von Diskussionen war, eine taktisch starke Leistung. Viele Schwimmer hatten mit der starken Strömung Probleme. Klemet kam damit sehr gut klar. Der Schützling von Langstrecken-Bundestrainer Bernd Berkhahn hielt sich von Anfang an in der Spitzengruppe. Ganz vorne schwamm er zu Beginn nicht, sparte sich Kräfte für die letzten beiden Runden. Dort sicherte er sich dann Rang zwei.
Klemets bisher größter Einzel-Erfolg war der Gewinn der Bronzemedaille bei den Weltmeisterschaften 2023 im japanischen Fukuoka gewesen. Mit seinem dritten Platz dort sicherte er sich das Olympiaticket. Klemet konnte frühzeitig mit den Sommerspielen am Eiffelturm planen und sich darauf vorbereiten. Das klappte ausgezeichnet.
Wellbrock bleibt medaillenlos
Wellbrock, der mit Klemet in Magdeburg trainiert, hatte das Rennen lange von vorn mitgestaltet. In der vorletzten Runde musste er Klemet und weitere Konkurrenten jedoch vorbeiziehen lassen. Für den 26-Jährigen enden die Olympischen Spiele ohne Medaille. In den Beckenwettbewerben war Wellbrock sowohl über 800 als auch über 1500 Meter jeweils bereits im Vorlauf ausgeschieden.
Bei den Frauen hatten die deutschen Schwimmerinnen am Donnerstag nicht in den Kampf um die Medaillen eingreifen können. Europameisterin Leonie Beck war Neunte geworden, Leonie Märtens abgeschlagen auf Platz 22 ins Ziel geschwommen.
Im Becken hatte Lukas Märtens Gold über 400 Meter Freistil gewonnen, Isabel Gose Bronze im 1500-Meter-Rennen.