Sie suchen und werden gesucht: Junge Menschen, die eine Ausbildung beginnen möchten, haben auch nach den Sommerferien noch Chancen. Bestimmte Azubis erhalten mehr Geld als andere.
Günstige Situation für Menschen auf Lehrstellensuche: Aktuell gibt es in Thüringen deutlich mehr freie Ausbildungsplätze als Ausbildungssuchende. Rund 1.800 junge Erwachsene haben nach Angaben der Regionaldirektion der Bundesarbeitsagentur in diesem Sommer noch keine Lehrstelle gefunden. Dagegen suchten aktuell aber Unternehmen für etwa 5.100 Stellen noch Azubis. „Auch wenn der offizielle Startschuss für den Ausbildungsbeginn am 1. August bereits gefallen ist, können junge Menschen noch eine Ausbildung aufnehmen“, sagte Torsten Narr aus der Geschäftsführung der Regionaldirektion.
Von Verkäufer bis Kfz-Mechatronikerin
Mit rund 1.100 unversorgten Bewerbern sind vor allem junge Männer noch auf der Suche; bei den jungen Frauen sind es rund 680. Besonders häufig wünschen sich die Suchenden Ausbildungsplätze als Verkäuferin oder Verkäufer, als Kfz-Mechatroniker oder als Kauffrau oder Kaufmann für Büromanagement. Dabei werden laut Regionaldirektion auch Azubis im Verkauf besonders gesucht. Daneben sucht der Einzelhandel vor allem nach Nachwuchskräften, die Kaufleute werden wollen. Auch viele Ausbildungsstellen für Handelsfachwirtinnen und -wirte sind demnach noch unbesetzt.
Azubis in der Medizin am oberen Ende beim Gehalt
Das meiste Geld nehmen Azubis etwa in medizinischen Gesundheitsberufen monatlich nach Hause, mit 1.272 Euro im Mittel. Aber auch Lehrlinge in der Steuerberatung (1.221 Euro) und in der Erziehung (1.186) zählen unter den Nachwuchskräften zu den Besserverdienern. Insgesamt hat das Mitteleinkommen der sozialversicherungspflichtigen Azubis über alle Ausbildungsjahre hinweg in den vergangenen Jahren einen Sprung gemacht: Vor fünf Jahren lag es bei 845 und inzwischen bei 1.027 Euro. Allerdings sind in dieser Zeit etwa auch Lebenshaltungskosten generell gestiegen.
In Thüringen werden laut Regionaldirektion aktuell mehr als 33.000 Menschen in sozialversicherungspflichtigen Berufen ausgebildet. Ihr Durchschnittsalter liegt bei 20,4 Jahren. 3.100 Azubis stammen aus dem Ausland.