Er lieh Größen wie Elvis Presley und Tony Curtis seine Stimme und wurde damit selbst zur Legende. Jetzt ist Rainer Brandt verstorben.
Der deutsche Schauspieler, Synchronsprecher und Dialogbuchautor Rainer Brandt (1936-2024) ist tot. Wie seine Familie der „Bild“-Zeitung bestätigte, starb Brandt am 1. August friedlich zu Hause. Er wurde 88 Jahre alt.
Er lieh Elvis seine Stimme
Brandt lieh über Jahrzehnte zahlreichen Entertainment-Größen seine deutsche Stimme, darunter Elvis Presley (1935-1977), Tony Curtis (1925-2010) und Jean-Paul Belmondo (1933-2021). Zudem verpasste er dem italienischen Schauspielduo Terence Hill (85) und Bud Spencer (1929-2016) seine Sprüche für die deutsche Fassung ihrer Filme.
Seine Karriere startete der gebürtige Berliner in den 1950er Jahren, als er sich in der Annahme, es handle sich um ein Filmstudio, versehentlich bei einem Synchronstudio vorstellte. Gleichzeitig zu ersten Arbeiten als Synchronsprecher absolvierte er eine Schauspielausbildung an der Max-Reinhardt-Schule in Wien. Als Schauspieler war er in verschiedensten Filmen und Serien zu sehen, spielte zudem am Theater.
Eine Familie voller Synchronsprecher
Rainer Brandt hinterlässt seine Ehefrau Ursula Heyer (84), ebenfalls Synchronsprecherin und Schauspielerin, sowie die beiden gemeinsamen Kinder, die ebenfalls in die Fußstapfen ihres Vaters getreten sind. Seine Tochter Judith (59) lieh unter anderem Sophie Marceau (57) und Monica Bellucci (59) ihre Stimme. Sohn Andrej Brandt sprach unter anderem Larry Hovis (67) in „Ein Käfig voller Helden“.
Terence Hill nimmt Abschied
Terence Hill hat sich bereits zum Tod von Rainer Brandt zu Wort gemeldet. Der „Bild“ sagte er, Brandt habe einen „riesengroßen Anteil daran, dass die erfolgreichen Filme gerade hier noch ein großes Stück erfolgreicher waren“. Er sei „sehr traurig, dass Rainer gegangen ist“. „Sein Witz war grandios und hat viele verbunden. Wir hatten vor ein paar Jahren noch ein schönes Wiedersehen in Berlin. Daran erinnere ich mich mit Freude“, fügt er hinzu.
Auf dem offiziellen Instagram-Account des 2016 verstorbenen Bud Spencer heißt es zudem: „Wie wir soeben erfahren haben, ist Rainer Brandt gestorben. Er war eine wichtige Person für den Erfolg von Bud Spencer und Terence Hill in Deutschland. Nicht nur als Synchronsprecher war er tätig, sondern besonders als Synchronbuchautor, der das sogenannte ‚Schnodderdeutsch‘ erfunden hat und damit schon andere wie ‚Die Zwei‘ erfolgreich machte. Vielen Dank für Deine Arbeit, die uns noch lange zum Lachen bringen wird.“