Lehrer, Football-Trainer, Vater, Veteran, Jäger – Kamala Harris holt sich mit Tim Walz einen Mann aus dem Mittleren Westen an ihre Seite, dessen Biografie in starkem Kontrast zu ihrer eigenen steht.
Die Demokratin Kamala Harris hat sich mit Tim Walz als Vizekandidaten einen Mann an ihre Seite geholt, dessen biografisches Profil einen starken Kontrast zu ihrer eigenen Vita zeichnet. Die frühere Staatsanwältin in Kalifornien setzt auf einen ehemaligen Lehrer aus dem Mittleren Westen, einen Veteranen und Jäger.
Das Wichtigste im Überblick:
Der 60-jährige Walz ist seit 2019 Gouverneur des Bundesstaats Minnesota und saß vorher viele Jahre als Abgeordneter im Repräsentantenhaus. Vor seiner politischen Laufbahn war er Lehrer. Der zweifache Vater hat kein starkes nationales Profil, ist aber bekannt für seine bodenständige und direkte Art, politische Botschaften zu transportieren.
Walz wurde 1964 in einer Kleinstadt im ländlichen Bundesstaat Nebraska geboren. Häufig spricht er darüber, wie seine Mutter nach dem Tod seines Vaters darum kämpfte, über die Runden zu kommen. Nach der Highschool trat Walz der Nationalgarde bei. Er besuchte ein College und schloss dies 1989 mit einem Abschluss in Sozialwissenschaften ab.
Walz verbrachte ein Jahr als Lehrer im Ausland, bevor er in die USA zurückkehrte, um Vollzeit in der Nationalgarde zu dienen und schließlich eine Stelle als Lehrer und Football-Trainer an einer Highschool anzunehmen.
Während seiner Lehrtätigkeit lernte Walz seine spätere Frau kennen, die an der gleichen Schule unterrichtete. Walz gewann 2006 seine erste Wahl und wurde Abgeordneter im US-Repräsentantenhaus. 2018 kandidierte er für das Amt des Gouverneurs und wurde 2022 wiedergewählt.
Derzeit ist Walz Vorsitzender der Democratic Governors Association (DGA), einer Vereinigung von Gouverneuren, die den Demokraten angehören. Er sitzt auch in mehreren Ausschüssen der Partei auf Bundesebene.
Die frühere demokratische Senatorin Heidi Heitkamp sagte der „New York Times“, Walz erwecke den Anschein, „jemand mit einer Lebenserfahrung zu sein, die mit der vieler Menschen im ländlichen Amerika vergleichbar ist“.
Als Gouverneur setzte er sich etwa für die Bereitstellung kostenloser Schulmahlzeiten, den Schutz des Rechts auf Abtreibung, die Stärkung des Wahlrechts, den Ausbau erneuerbarer Energien, Steuersenkungen für die Mittelschicht und die Ausweitung des bezahlten Urlaubs für Arbeitnehmer in Minnesota ein.
Seine Haltung zu Waffen hat sich im Laufe der Jahre verändert. „Ich bin ein Veteran, ein Jäger und ein Waffenbesitzer. Aber ich bin auch ein Vater. Und viele Jahre lang war ich Lehrer“, schrieb er Ende Juli auf der Plattform X. Waffengesetze seien keine Bedrohung seiner Rechte. „Es geht darum, unsere Kinder zu schützen.“