Überforderung, Zeitmangel oder hohe Kosten für den Tierarzt: Wenn Halter sich von ihren Haustieren trennen, kommen diese meist ins Heim. Viele Häuser sind ausgelastet, vor allem in den Ferien.
Die Tierheime in Deutschland sind nach Einschätzung der Tierschutzorganisation Peta ausgelastet. „Die Situation der Tierheime ist prekär und war es auch in den letzten Monaten“, heißt es von Peta. Immer wieder verhängten Tierheime Aufnahmestopps. Rund 350.000 Tiere warteten laut der Organisation bundesweit in einer Einrichtung auf ein neues Zuhause.
Das Berliner Tierheim hat nach eigenen Angaben seit Januar mehr als 2.460 Tiere aufgenommen, davon mehr als 100 Tiere, die seit Beginn der Sommerferien abgegeben worden seien. Die Sommermonate seien eine besondere Herausforderung für das Heim, sagt eine Sprecherin. „Dann gibt es vermehrt Katzen und Katzenbabys und leider auch immer wieder Tiere, die wegen Urlaubsreisen schnell weg müssen.“ Wegen der Engpässe sei die Warteliste, um einen Hund ins Tierheim zu bringen, mittlerweile mehr als ein Jahr lang.
Einige Tierheime hätten durchaus mit vermehrten Aufnahmen von Tieren in der Sommerferienzeit zu kämpfen, heißt es vom Deutschen Tierschutzbund. Laut dem Dachverband, der unter anderem 550 Tierheime vertritt, seien die Heime mittlerweile in der Regel das ganze Jahr über „stark oder sogar voll belegt“.
Nach Angaben des Tierschutzbunds werden Tiere aus verschiedenen Gründen abgegeben: Hauptsächlich wegen Überforderung, Zeitmangel und gestiegener Kosten für den Tierarzt – unabhängig von der Ferienzeit. Manchmal sei der bevorstehende Sommerurlaub dann der entscheidende Punkt und ein Tier werde abgegeben.