Nach Bluttat in Southport: Rechtsradikale Gruppen und Gegendemonstranten randalieren in Plymouth

Großbritannien kommt nicht zur Ruhe: Nach den massiven Gewaltausbrüchen in der vergangenen Woche bleibt die Polizei weiter in Alarmbereitschaft – aus gutem Grund.

In Großbritannien hat es erneut Ausschreitungen rechtsradikaler Gruppen gegeben. Der Sender Sky News zeigte am Montag Aufnahmen von Auseinandersetzungen zwischen rechtsradikalen Demonstranten und Gegendemonstranten in der südwestlichen Stadt Plymouth. Die Polizei sprach von „Gewalt gegen Beamte in Plymouth“, ein Polizeifahrzeug sei beschädigt worden. „Wir ergreifen Maßnahmen gegen Personen, die kriminelle Absichten verfolgen“, erklärte die Polizei im Onlinedienst X. Es gebe Festnahmen.

In Großbritannien war es zuletzt in mehreren Städten zu Gewaltausbrüchen gekommen. Hintergrund ist ein Messerangriff in der nahe Liverpool gelegenen Küstenstadt Southport, bei dem am vergangenen Montag drei Kinder getötet und zehn weitere Menschen verletzt wurden. Dabei drang der Verdächtige in ein Gebäude ein, in dem gerade ein Ferientanzkurs für Kinder zur Musik von US-Star Taylor Swift stattfand.Britische rechtsradikale Krawalle 18.09

Mehr als 300 Festnahmen nach Messerattacke in Southport

Der Angriff erschütterte Großbritannien. Im Internet kursierten schnell Falschinformationen, denen zufolge es sich bei dem Angreifer um einen muslimischen Asylbewerber gehandelt habe. Die Polizei erklärte jedoch, dass der Verdächtige ein 17-Jähriger sei, der in Wales geboren wurde. Britischen Medien zufolge stammen die Eltern des jungen Mannes aus Ruanda.

Bereits unmittelbar nach der Tat kam es in Southport zu gewaltsamen Ausschreitungen rechtsradikaler Gruppen, die sich schnell auf weitere Städte ausweiteten. Der Nationale Rat der britischen Polizeichefs (NPCC) teilte mit, 378 Menschen seien bislang festgenommen worden.