Noch ist kein Fall von Schweinepest in Baden-Württemberg bekannt. Damit das so bleibt, sichert sich das Land an der Grenze zu Rheinland-Pfalz und Hessen ab. Lücken bleiben dennoch.
Im Kampf gegen die Ausbreitung der Schweinepest werden in Baden-Württemberg weitere Dutzende Kilometer Elektrozäune aufgestellt. Nach langen Zaunreihen in Weinheim ist auch am Rhein beim Mannheimer Stadtbezirk Sandhofen damit begonnen worden, die Pfosten einzuschlagen und Drähte zu spannen. Rund acht Kilometer von dort entfernt war auf hessischem Gebiet ein infiziertes Wildschwein aufgefunden worden. Der gesperrte Bezirk reicht in den Rhein-Neckar-Kreis und das Gebiet der Stadt Mannheim hinein. Dort darf bis auf Weiteres nicht gejagt und geerntet werden, für Hunde gilt Leinenzwang.
Elektrozäune um das Kerngebiet des Infektionsgeschehens sollen die Wanderung infizierter oder erkrankter Wildschweine nach außen verhindern. „Das wird aber nicht ausreichen. Wir bestellen Material nach“, kündigte Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) bei einem Termin in der Sperrzone an der Landesgrenze zu Hessen an.
Ein Elektrozaun, wie er bereits bei Weinheim (Rhein-Neckar-Kreis) steht, sei zudem keine unüberwindbare Barriere. Daher seien auch 300 Gespanne mit Kadaver-Spürhunden ausgebildet worden und Drohnen im Einsatz. Nach einem weiteren Kadaverfund östlich von Darmstadt soll zudem eine bessere Sicherung am Odenwald vorbereitet werden.
Die Afrikanische Schweinepest wurde im benachbarten Hessen erstmals Mitte Juni bei einem Wildschwein im Kreis Groß-Gerau nachgewiesen. Für Wild- und Hausschweine ist die Viruserkrankung nicht heilbar und verläuft fast immer tödlich. Für Menschen und andere Tierarten ist sie laut Bundesagrarministerium ungefährlich. Es ist nicht möglich, Schweine durch eine Impfung zu schützen. Das Virus wird über den direkten Kontakt zwischen infizierten und nicht infizierten Tieren übertragen, vor allem über Blutkontakt.