Die Mutter zweier Kinder soll hinterrücks erstochen worden sein. Für ihren Ex-Partner fordert die Staatsanwaltschaft im Mordprozess in Siegen eine lebenslange Freiheitsstrafe.
Im Prozess um eine getötete 23-jährige Frau aus Netphen bei Siegen hat die Anklage für deren früheren Lebenspartner eine lebenslange Freiheitsstrafe wegen Mordes gefordert. Die Staatsanwaltschaft wirft dem heute 24 Jahre alten Syrer vor, er habe die junge Frau auf einem Feldweg in Emmerich nahe der deutsch-niederländischen Grenze mit zahlreichen Messerstichen getötet.
Die Verteidigung plädierte am Montag vor dem Landgericht auf eine „zeitige Freiheitsstrafe„, wie eine Gerichtssprecherin berichtete. Das bedeute ein Strafmaß von maximal 15 Jahren, erläuterte sie. Das Urteil soll an diesem Mittwoch verkündet werden.
Die Getötete und der Angeklagte haben zwei gemeinsame Kinder. Nach einer früheren Mitteilung hatte das Jugendamt sie in seine Obhut genommen. Die 23-Jährige war im August 2023 verschwunden und mit großem Aufwand gesucht worden. Ein Bauer fand die Leiche.
Laut Staatsanwaltschaft war das Paar mit beiden Kindern und einer weiteren Person – als Zeuge beschrieben – mit dem Auto in die Niederlande gefahren, auf dem Rückweg sei es zu dem mutmaßlichen Mord gekommen. Der Angeklagte soll seine Partnerin genötigt haben, den sogenannten Zeugen oral zu befriedigen. Als sich die Frau hinkniete, habe der Angeklagte sie hinterrücks mit dem Messer getötet. Der Zeuge ist nicht mitangeklagt.