Helene Fischer hat nicht nur wegen ihres anstehenden Geburtstags Grund zu feiern. Sie singt, tanzt und ist damit extrem erfolgreich. Das hat verschiedene Gründe.
Helene Fischer ist das, was man unter einem Superstar versteht. Fast 18 Millionen Tonträger hat sie verkauft und selbst diejenigen, die mit ihrer Musik nicht viel anfangen können, haben sicher schon einmal Songs wie „Atemlos durch die Nacht“ oder „Achterbahn“ gehört – auf dem Oktoberfest, im Karneval, in der Kneipe, als Titellied im Kino oder wo auch immer.
Und sogar die deutsche Fußballnationalmannschaft feierte zu ihrer Musik, nachdem sie 2014 den Weltmeistertitel errungen hatte. Eine Traumkarriere für die Schlagersängerin, die heute 40 Jahre alt wird.
Von Sibirien nach Deutschland
Geboren wurde Fischer 1984 in Krasnojarsk in der Region Sibirien. Damals noch Sowjetunion, mittlerweile Russland. Bald darauf zog die Familie nach Deutschland, ins rheinland-pfälzische Wöllstein. Schon damals liebte Helene Gesang und Tanz und machte eine Ausbildung zur Musicaldarstellerin in Frankfurt am Main.
Mit knapp 20 Jahren dann eine riesige Chance: Beim „Hochzeitsfest der Volksmusik“ der ARD gab sie 2005 ihr Fernsehdebüt. An ihrer Seite: Moderator Florian Silbereisen, mit dem sie ganz romantisch „Komm mit nach Varaždin“ singen durfte, über Rosen, Liebe und das Glück.
„Ich habe mich wirklich einfach so ein bisschen an ihm festgehalten. Ich war sehr froh, dass er an meiner Seite war und dass wir das zusammen spielerisch gemeistert haben“, erinnerte sie sich 2021 in der Doku „15 Jahre im Rausch“ des TV-Senders Vox an diesen Auftritt. Ob es schon damals zwischen beiden knisterte?
Einige Jahre später waren sie zusammen und galten zehn Jahre lang als Traumpaar der Schlagerwelt. Inzwischen ist sie mit dem Akrobaten Thomas Seitel liiert und Mutter einer Tochter.
Meine Freundin Helene
Dass Fischer so berühmt wurde, hat nicht nur mit der Eingängigkeit ihrer Songs zu tun, die schnell zu Ohrwürmern werden, ob man will oder nicht. Auch ihre Persönlichkeit spielt eine große Rolle. Einerseits makellos entrückt und perfekt, andererseits bodenständig und herzlich, eine ideale Projektionsfläche für Wünsche und Sehnsüchte. Helene, das Mädchen von nebenan, mit dem man gerne befreundet wäre.
Sie singe über Dinge, die fast alle schon erlebt hätten, formulierte es mal der Bochumer Schlagerforscher Ingo Grabowsky. Liebe, Sehnsucht, Kummer, Hoffnungen, Wünsche – die Bandbreite menschlicher Befindlichkeiten kommt in ihren Liedern vor. Eine Mischung, die Menschen quer durch alle Generationen gefällt. „Helene Fischer kam zumindest anfangs auch immer sehr unschuldig wie ein Engel auf die Bühne und war jemand, die durften die Männer verehren, ohne dass die Frau eifersüchtig wurde“, so Grabowsky.
Auf Du und Du mit den Fans – für Fischer kein Problem, wie sie erst im Herbst bei einem Konzert in Wien bewies. Wie auf einem Video zu sehen ist, stellt ein Kind unverblümt die Frage: „Wie geht es Deinem Baby?“. Fischer wirkt überrascht, lacht und bleibt die Antwort nicht schuldig: „Es geht dem Baby hervorragend, eine ganz, ganz süße Maus ist es mittlerweile schon geworden“, sagt sie freundlich. Und sie verrät: „Wir sind sehr, sehr glücklich.“
Kopfüber Singen
Doch es ist nicht nur das Menschliche, was Fischer für ihre Fans so attraktiv macht. Es sind auch die artistischen Darbietungen, die das Publikum sehen will. Kopfüber von der Decke hängen und dabei singen? Für die Sängerin kein Problem. Bei ihrer Tour „Rausch“ 2023 arbeitete sie mit Artisten des Cirque de Soleil zusammen und schwang sich am Trapez durch die Lüfte oder ließ sich von einer Stange hängen, in der Hand fest das Mikro und der Körper unter Hochspannung.
„Ich bin nicht leichtsinnig“, sagte sie dazu dem Fernsehsender RTL. „Ich bin eine Künstlerin, die sich gerne Herausforderungen stellt.“ Das geht nur mit hartem Training – und ein paar Blessuren. Bei akrobatischen Proben dazu brach sich Fischer eine Rippe und im Juni 2023 verletzte sie sich bei einem Konzert in Hannover mit einer Trapezstange im Gesicht. Das Konzert wurde abgebrochen, doch schon zwei Monate später setzte Fischer ihre Tour fort. „Mir geht es fantastisch“, rief sie ihren Fans zu.
Streng geheim
Die Schattenseite ihres Ruhms: ein unstillbares Interesse an ihrem Privatleben. Wie sich das anfühlt, beschrieb Silbereisen 2018, als ihr Liebes-Aus publik wurde. „Seit zehn Jahren wird in den Medien Woche für Woche über Hochzeit, Kinder oder Trennung spekuliert. Seit Jahren schreckt man nicht einmal davor zurück, in unserer Mülltonne zu wühlen, um dort irgendetwas Privates zu finden und daraus eine Geschichte konstruieren zu können“, schrieb Silbereisen in den sozialen Medien.
Während andere Promis Urlaubsfotos und Momente aus ihrem Leben posten, schirmt Fischer ihr Privatleben ab. Auch wo und wie sie ihren Geburtstag feiert, ist nicht zu erfahren. Seltene Einblicke gab 2013 die Doku „Allein im Licht“, die aber nicht mehr verfügbar ist. Monatelang wurde Fischer dafür von einer Kamera begleitet, auch jenseits des Rampenlichts.
„Das Publikum sieht natürlich immer nur die perfekte Show. Klar bin ich auf der Bühne Entertainerin und in meiner Rolle, aber privat bin ich jemand, der Show und Glamour gar nicht so braucht“, verriet Fischer damals der Deutschen Presse-Agentur. Die öffentliche Helene liebt Schminken, Stylen, ausgefallene Klamotten und High Heels. „Privat mag ich es total reduziert: am liebsten Jeans.“
Kreative Pause
Derzeit macht der Schlagerstar eine kreative Pause. Bis zu ihrer nächsten Konzertreihe müssen die Fans also noch ausharren. Erst im Sommer 2026 soll ihre 360-Grad-Stadiontour starten – mit krönendem Abschluss am 17. Juli in der Allianz-Arena in München.