Fahrraddiebstähle sind ein Massendelikt in Deutschland. Meist werden sie nicht aufgeklärt. Ein 60-jähriger Bestohlener löst das in Köln auf seine Art.
Mit Hartnäckigkeit hat ein 60-Jähriger am Kölner Dom auf eigene Faust den mutmaßlichen Dieb seines Fahrrads gestellt. Insgesamt dreimal sei der Bestohlene in der Sache auf der Wache der Bundespolizeiinspektion erschienen – zum Schluss in Begleitung des mutmaßlichen Diebes, teilte die Polizei mit.
Nachdem der 60-Jährige Strafanzeige erstattet hatte, weil ihm vor einer Bäckerei in der Nähe des Kölner Hauptbahnhofs sein Fahrrad gestohlen worden war, zog er noch mal los, um sein Eigentum zu suchen. Tatsächlich habe er kurze Zeit später einen Mann auf seinem Fahrrad entdeckt, heißt es im Polizeibericht.
Nachdem der mutmaßliche Dieb sich geweigert habe, ihm auf die Wache zu folgen, habe der 60-Jährige ihm beherzt einen Turnbeutel entrissen. Die Durchsuchung des Beutels auf der Wache brachte tatsächlich Erkenntnisse über die Personalien eines 29-jährigen Mannes, der allerdings zunächst nicht auffindbar war.
Also machte sich der geschädigte Fahrradbesitzer erneut selbst auf die Suche: „Nur kurze Zeit später erschien er ein drittes Mal in der Wache – nun in Begleitung des mutmaßlichen Diebes“, heißt es im Polizeibericht.
Der 29-Jährige muss sich nun wegen Diebstahls vor einem Richter verantworten. Außerdem habe ein Drogenschnelltest positiv auf Kokain angeschlagen. „Dank des engagierten Einsatzes des Geschädigten konnte der Fall rasch aufgeklärt werden“, lobte die Bundespolizeidirektion.