Zwischen dem badischen Müllheim und Mülhausen im Elsass fahren schon länger keine Züge mehr über die deutsch-französische Grenze. Die Staatsbahn SNCF verspricht nun Besserung.
Die französische Staatsbahn bildet Triebwagenführerinnen und -führer aus, die Regionalzüge auf der grenzüberschreitenden Route zwischen dem südbadischen Müllheim und dem elsässischen Mulhouse steuern können. Bis zum Jahresende werden aber weiter Busse als Ersatz fahren, teilte die für den Regionalverkehr in der Region Grand Est verantwortliche Dienststelle der französischen Bahn der Deutschen Presse-Agentur mit. „Die Lage dürfte sich Anfang kommenden Jahres normalisieren“, kündigte eine Sprecherin an.
Schon seit Längerem fehlt der Staatsbahn des Nachbarlands das Personal für den Verkehr auf der Strecke nach Deutschland. Die Spitzen der Großstädte Freiburg im Breisgau und Mulhouse (Mülhausen) prangerten bereits vergangenen Jahr die Unterbrechung der Bahnverbindung an, wie Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn (parteilos) berichtet hatte. Müllheim liegt südlich von Freiburg.
Nur die SNCF hat nach früheren Angaben des Stuttgarter Verkehrsministeriums Schienenfahrzeuge, die zwischen Müllheim und Mulhouse fahren können. Und diese Fahrzeuge werden ausschließlich von französischen Triebwagenführern bedient.
Wie das baden-württembergische Ministerium nun auf Anfrage berichtete, ist es bei der Ausbildung des Zugpersonals nicht beteiligt. Das sei Sache der SNCF. Das Haus von Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) habe gegenüber der ostfranzösischen Großregion Grand Est und der SNCF auf eine rasche Lösung gedrängt. „Die SNCF ist jedoch bei ihrer Position geblieben, dass Anfang Januar 2025 der frühestmögliche Termin für eine Wiederaufnahme der Verkehre ist“, erklärte ein Ministeriumssprecher.
Die Wiedereröffnung der Bahnstrecke 2012 galt damals als ein wichtiges Signal für die deutsch-französische Partnerschaft in der Region. Die Verbindung hat eine lange Tradition, die ins 19. Jahrhundert zurückreicht.