Heute soll im niedersächsischen Innenministerium über Sicherheit im Fußball geredet werden. Drittligist Osnabrück sagt ab, da „Fanvertreter nicht erwünscht“ seien. Club ist weiter dialogbereit.
Der VfL Osnabrück hat seine Teilnahme an dem für heute geplanten Gespräch mit der niedersächsischen Innenministerin Daniela Behrens abgesagt. In Hannover soll über problematisches Fanverhalten bei den Proficlubs aus Niedersachsen geredet werden.
„Nach der Einladung und einer internen Absprache mit Gremien wollte der VfL mit Fanvertretern die Reise nach Hannover antreten, eine Teilnahme dieser wurde vom Ministerium aber abgelehnt“, hieß es in einer Mitteilung des Fußball-Drittligisten.
Eingeladen sind zudem der Bundesligist VfL Wolfsburg sowie die Zweitligisten Hannover 96 und Eintracht Braunschweig. Gerade die Partien zwischen Hannover und Braunschweig wurden in der Vergangenheit immer wieder von gewalttätigen Aktionen begleitet. Deshalb hatte sich die SPD-Politikerin Behrens für einen Ausschluss von Gästefans bei diesen Derbys ausgesprochen.
Fanausschluss „Teil des Problems“ und keine Lösung
Der Verein zeigte sich irritiert, dass das Ministerium von den Vereinen „auch die Erarbeitung von Lösungsansätzen erwartet hatte“. Der kaufmännische Geschäftsführer Michael Welling sagte: „Grundsätzlich ist für uns ein Gästefanverbot ein in keiner Weise gangbarer Weg. Mit Kollektivstrafen und Pauschalisierungen zu arbeiten, erscheint uns eher als Teil des Problems und weniger als Lösungsansatz selbst.“
VfL-Präsident Holger Elixmann betonte, dass er der Ministerin bereits mitgeteilt habe, „dass aus Osnabrücker Sicht keine Notwendigkeit für einen „Gewaltgipfel“ besteht, da wir in Osnabrück keinerlei Schwierigkeiten in dieser Hinsicht haben und sich unsere Dialogformate sehr bewährt haben“.
VfL Osnabrück ist weiter dialogbereit
Diese Formate hätte man bei dem Gespräch gerne präsentiert. „Das geht aber, wie bei uns üblich, sinnvollerweise nur mit Fanbeteiligung“, sagte Elixmann und ergänzte: „Bei Formaten, in denen ergebnisoffen und mit allen beteiligten Parteien gesprochen wird, treten wir zukünftig sehr gerne in den Dialog. Für die heutige Veranstaltung hingegen haben wir unsere Teilnahme konsequenterweise abgesagt.“