In Hessen beginnt das neue Ausbildungsjahr, zugleich wird nimmt der Fachkräftemangel zu. Doch sowohl für suchende junge Menschen, als auch für Betriebe gibt es noch Möglichkeiten.
Zum Start des neuen Ausbildungsjahrs weist Hessens Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori auf den Mangel an Fachkräften und Auszubildenden hin. „Insbesondere kleine und mittlere Betriebe, gerade im Handwerk, im Handel und in der Industrie, können ihre freien Stellen nur schwer besetzen“, sagte der SPD-Politiker in Wiesbaden. Prognosen zufolge könnten in Hessen bis zum Jahr 2028 etwa 200.000 Fachkräfte fehlen. Der größte Teil – also etwa 135.000 – beziehe sich auf solche ohne akademischen Bildungshintergrund. Das neue Ausbildungsjahr startet am 1. August.
Der Minister rief sowohl junge Menschen als auch die Betriebe auf, Möglichkeiten der Nachvermittlung zu nutzen. „Wer heute noch keinen Ausbildungsvertrag in der Tasche hat, hat nach wie vor gute Chancen, in eine duale Ausbildung einzusteigen, hieß es. Bei den Agenturen für Arbeit waren Ende Juni noch rund 16.000 gemeldete Ausbildungsstellen unbesetzt. Gleiches gelte für die andere Seite: So seien Ende Juni immerhin noch 13.000 junge Menschen bei den Agenturen für Arbeit noch als suchend registriert gewesen.
Laut den Angaben starteten im vergangenen Jahr knapp 36.000 junge Menschen eine Ausbildung in einem hessischen Betrieb. Rund 87.0000 befanden sich 2023 insgesamt in einer dualen Ausbildung im Bundesland. „Sie machen damit den ersten wichtigen Schritt in ihrer beruflichen Laufbahn. Vielfältige Perspektiven der anschließenden beruflichen Weiterbildung – bis hin zum Studium auch ohne Abitur – können daran anschließen“, sagte Mansoori. Die duale Ausbildung bilde ein solides Fundament für die weitere Entwicklung.
Die Landesregierung unternehme viele Anstrengungen, um die duale Ausbildung zu stärken und attraktiver zu machen. Ein Beispiel seien die Praktikumswochen, die diesen Sommer erstmals hessenweit in den Regionen stattfänden, sagte der Minister. „Über 5.000 Schülerinnen und Schüler haben sich für dieses Angebot interessiert und über 1300 Unternehmen machen mit, sodass mittlerweile rund 6.500 Praktikumstage zwischen ihnen vereinbart wurden.“ Die Jugendlichen würden erste Einblicke ins Berufsleben und die Unternehmenden direkten Kontakt zu potenziellen Auszubildenden bekommen.