Der Eras-Auftakt in Deutschland war für Mira – wie für viele andere auch – das erste Taylor-Swift-Konzert. Hier erzählt sie, wie es ihr Verhältnis zum Swiftie-Sein verändert hat.
Ich bin relativ spät auf den Taylor Swift Zug aufgesprungen, aber seit 2022, als das Album „Midnights“ rauskam, habe ich mich intensiver mit ihrer Musik beschäftigt. Seit letztem Sommer ist dann kein Tag mehr vergangen, an dem Taylor mich nicht auf irgendeine Art und Weise begleitet hat, sei es mit ihrer Musik oder mit Videos auf Social Media. Der Konzert-Besuch in Gelsenkirchen war dann der absolute Höhepunkt davon.
Mein Outfit dafür war auch von diesem Album inspiriert, da es mein Einstieg war, ist das einfach die nostalgischste der Eras für mich. Aber ob das wirklich mein Lieblingsalbum ist, weiß ich gar nicht. Im Moment ist es tatsächlich ihr aktuelles, „The Tortured Poets Department“, einfach weil es noch so frisch ist und ich es gerade erst live gesehen hab. Aber generell kann ich mich da gar nicht festlegen.
Mira, 23, aus Essen: Die Swifties sind dafür bekannt, ihre Outfits im Stil der spezifischen Eras zu kreieren. Das Fransenkleid für „Midnights“ – und ein paar Gliterstiefel, die an „1989“ erinnern sollen
© Mira Zareba
Taylor pflegt eine sehr besondere Beziehung zu ihren Fans, das schätze ich auch sehr an ihr. Es ist quasi schon Teil davon, ein Swiftie zu sein, sich mit ihrem Leben auseinanderzusetzen. In ihre Songs fließt viel aus ihrem Leben ein und immer versteckt sie kleine Easter Eggs in Songs oder Videos, die die Swifties dann analysieren. Ich habe auch während des Konzerts Ausschau nach Hinweisen gehalten, dass sie bald Taylor’s Version von „Midnights“ veröffentlichen wird, so wie sie es mit ihren anderen Alben gemacht hat, die sie neu aufgenommen hat um sich von ihrem alten Label zu lösen. Aber leider habe ich keine Anzeichen finden können, das Warten wird also noch etwas dauert. So bekommt man, obwohl sie so ein riesiger Star ist das Gefühl, ein Stück weit Teil von ihrem Leben zu sein.
Gerade online hat „Swiftie zu sein“ nicht den besten Ruf, und ich erwische mich manchmal dabei, dann zu sagen „nein, so schlimm ist es nicht“. Aber im Endeffekt beschäftige ich mich auch gerne mit ihr als Person, also würde ich mich schon als Swiftie bezeichnen.
Meine Lieblings-Taylor-Swift-Momente
Auch das Konzert in Gelsenkirchen hat mir das nochmal deutlicher vor Augen geführt. Sie hat so sympathisch gewirkt. Man hatte wirklich das Gefühl, dass sie mit ganzem Herzen bei der Sache ist. Ich mag sie seit dem Erlebnis nur noch mehr. Der Moment ganz am Anfang ihres Auftritts, als sie aus großen Blütenblättern hervorkommt, was etwas ganz Besonderes. Ich hatte bisher ein ziemlich stressiges Jahr, in dem ich viele schwierige Entscheidungen treffen musste und das war das erste Mal in diesem ganzen Chaos, dass ich vollkommen im Moment sein konnte. Plötzlich war es ganz einfach. Ich kenne die Setlist mittlerweile wie meine Westentasche, da kann man einfach den Kopf ausschalten und Spaß haben. Und das dreieinhalb Stunden lang! Danach war ich schon echt fertig. Aber die Frau macht das einfach am nächsten Abend noch einmal, in Singapur hat sie sogar sechs Nächte hintereinander gespielt. Das muss man erstmal schaffen.
Mein absoluter Lieblingssong von ihr ist „tolerate it“. Weil ich auch sonst gerne eher melancholische Songs höre, holen die mich auch bei Taylor ganz besonders ab. Das ist natürlich etwas, wofür sie als Künstlerin generell bekannt ist, dass sie tolle Songtexte schreibt. Aber dieser Song hat für mich eine ganz besondere Bedeutung, er berührt mich und mein Leben auf so viele Weisen. Doch meine Lieblings-Taylor-Momente, abgesehen vom Konzert natürlich, sind die, wenn ich die Musik mit meinen Freunden teilen kann. Mit Freundinnen auf dem Balkon zu sitzen, ihre Lieder zu hören und darüber zu reden, welche der Zeilen uns ganz besonders berühren ist so ein verbindendes Gefühl. Am allerschönsten ist es, wenn mir selbst Freunde, die eigentlich keine Swifties sind, dann nachher sagen: „seit du mir diesen Song gezeigt hast, höre ich den die ganze Zeit!“