Hunde müssen mehrere Kriterien erfüllen, um mit ihren Besitzern in die USA einreisen zu dürfen. Teils wird die Einfuhr komplett untersagt.
Reisende, die mit ihrem Hund in die USA fliegen möchten, müssen sich ab dem 1. August 2024 an neue Regelungen halten. Im Kampf gegen Tollwut hat die US-Behörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) ihre Vorgaben aktualisiert.
„Wenn Sie einen Hund in die USA bringen, müssen Sie ab dem 1. August 2024 einige neue Schritte unternehmen. Diese Schritte hängen davon ab, wo Ihr Hund in den letzten sechs Monaten gewesen ist“, fasst die CDC auf ihrer Website zusammen.
Deutschland gilt seit 2008 als tollwutfrei. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Tollwut aber weltweit in mehr als 150 Ländern und Gebieten auch heute ein ernsthaftes Problem. Jährlich sterben geschätzt 59.000 Menschen an vorwiegend von Hunden übertragener Tollwut. Es ist eine hohe Dunkelziffer anzunehmen, da viele Fälle nicht gemeldet würden.
Hunde aus Ländern mit geringem Risiko
Ab dem 1. August gilt nach aktuellem Stand: Wenn ein Hund sich in den letzten sechs Monaten vor der Reise nur in einem tollwutfreien Land oder in einem Gebiet mit geringem Risiko aufgehalten hat, wird für die Einfuhr eine Bestätigung über ein eingereichtes CDC-Formular benötigt. Diese Bestätigung, die mehrfach genutzt werden kann, ist für ein halbes Jahr gültig – solange der Hund in der Zwischenzeit nicht in einem Hochrisikoland war.
Das Tier muss zum Zeitpunkt der Einreise zudem mindestens sechs Monate alt sein, bei der Ankunft einen gesunden Eindruck machen und einen Mikrochip besitzen, damit es identifiziert werden kann. Dann kann der Hund demnach an jedem Flughafen, Seehafen oder an Grenzübergängen eingeführt werden.
Die CDC stellt eine Liste bereit, welche Länder und Gebiete als Hochrisikoländer gelten. Ist ein Gebiet hier nicht aufgeführt, wird es von den US-Behörden nicht als Hochrisikoland angesehen und es müssen keine verschärften Bestimmungen zur Einreise beachtet werden. Deutschland wird nicht gelistet. Die Behörde empfiehlt aber in jedem Fall dringend eine Tollwutimpfung. Einen genauen Überblick und eine Anleitung zum Ausfüllen des Formulars gibt es auf der CDC-Website.
Hunde aus Hochrisikoländern
War ein Hund im letzten halben Jahr in einem der Länder mit erhöhtem Risiko, erschwert sich die Einfuhr. Wurde das Tier in den USA geimpft, wird neben den bereits aufgeführten Bedingungen eine Impfbescheinigung oder ein Gesundheitszeugnis benötigt. Diese müssen von einem vom US-Landwirtschaftsministerium (USDA) akkreditierten Tierarzt ausgefüllt und vom Ministerium anerkannt werden. Hunde können dann einmalig per Flugzeug, Schiff oder an einer Landesgrenze einreisen, solange der Ort mit dem in dem CDC-Formular angegebenen übereinstimmt. Weitere Einzelheiten sind auch hier in ausführlicher Form auf der CDC-Website zu finden.
Bei Hunden, die in anderen Ländern geimpft wurden und sich in Gebieten mit hohem Risiko aufgehalten haben, wird zudem ein von einem Tierarzt ausgefülltes Formular benötigt, das von einem amtlichen Tierarzt des Ausfuhrlandes bestätigt wird. Beide Formulare sind nur einmal gültig. Hinzu kommt ein gültiger Bluttest, der beweist, dass das Tier immun gegen Tollwut ist. Benötigt wird zudem eine Reservierung in einer bei der CDC registrierten Tierpflegeeinrichtung, in der der Hund untersucht und erneut geimpft wird. Sollte kein gültiger Bluttest vorliegen, droht eine Quarantäne von 28 Tagen. Die Einreise ist mit Ausnahmen nur an Flughäfen mit solchen Einrichtungen erlaubt. Auch hier gibt es auf der Website weitere Informationen.
Sollte ein Hund aus einem Hochrisikogebiet nicht geimpft sein, ist die Einfuhr verboten.
Das sagen die Fluggesellschaften
Hundehalterinnen und -halter sollten sich in jedem Fall zunächst noch einmal ausführlich informieren – auch bei der Fluggesellschaft, mit der die Reise geplant ist. „Aufgrund neuer Bestimmungen zur Bekämpfung der Tollwut sind aktuell keine Buchungen für den Transport von Tieren in die USA für Reisen ab dem 24.10.2024 möglich“, schreibt etwa Condor auf seiner Homepage. „Neubuchungen für Hunde in die USA mit einem Flugdatum ab dem 1. August werden nur für die Flughäfen in Washington DC, New York-JFK, Atlanta, Miami, Los Angeles und Philadelphia angenommen. Tiertransporte zu anderen Destinationen als Luftfracht sind auch weiterhin möglich. Bitte wenden Sie sich hierfür an einen Tierspediteur“, schreiben Lufthansa und Swiss International Air Lines.