Thüringens Landeshauptstadt erhielt im September 2023 den Welterbe-Status unter anderem für die Alte Synagoge. Den Tourismus in Erfurt belebt das.
Der Welterbe-Status für Zeugnisse des jüdisch-mittelalterlichen Erbes sorgt für mehr Besucher und Touristen in Erfurt. Die Besucherzahlen in den Erfurter Welterbestätten seien zwischen Januar und Ende Mai im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 44 Prozent gestiegen, teilte die Tourismus GmbH der Thüringer Landeshauptstadt auf Anfrage mit.
Die Unesco hatte im September 2023 drei Bauten als Zeugnisse des jüdisch-mittelalterlichen Erbes der Stadt in die Welterbe-Liste aufgenommen. Dabei handelt es sich um die Alte Synagoge, eine Mikwe (Ritualbad) und das Steinerne Haus, ein historisches Wohngebäude.
Erfurt gehört damit zu den fünf Standorten mit Welterbestätten in Thüringen. Deutschlandweit sind es mehr als 50 – am Freitag kam die sächsische Kleinstadt Herrnhut als Teil der Siedlungen der Herrnhuter Brüdergemeine dazu.
Mehr Interesse an Führungen
Laut Tourismusgesellschaft sind in diesem Jahr spürbar mehr internationale, vor allem englischsprachige Gäste in der Stadt. Die Zahl der Führungen zum Thema „Jüdisches Leben in Erfurt“ mit Besuch der Welterbestätten seien im ersten Halbjahr um 42 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum ausgefallen, bei der Zahl der Teilnehmer liege das Plus bei 36 Prozent.
Die Übernachtungszahlen lägen in den vergangenen Monaten teils deutlich über denen des Vorjahres und auch über denen des Vor-Corona-Jahres 2019. Allein bis Ende April liege das Plus bei den Übernachtungen bei über 35.000. Das sei auch „auf Auswirkung der Welterbe-Ernennung zurückzuführen“. 2023 seien mehr als 992.000 Übernachtungen in Erfurt gezählt worden. 2024 könnte die Marke von einer Million Übernachtungen erreicht werden.