Werden schwere Fangnetze über den Grund des Meeresbodens gezogen, geht das meist nicht ohne schwere Schäden für das Ökosystem ab. Forscher untersuchen die Folgen in der Ostsee nun ganz genau.
In der Ostsee vor Kühlungsborn läuft ein großangelegter Feldversuch mit vier Forschungsschiffen, bei dem Wissenschaftler die Auswirkungen der Grundschleppnetz-Fischerei untersuchen. Dass diese Fangmethode ausgeprägte Schäden am Meeresboden hinterlassen kann, sei bereits wissenschaftlich belegt, hieß es. Allerdings sei bislang kaum untersucht worden, wie genau dadurch die sensiblen Lebensräume in der Ostsee beeinflusst würden, teilte das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) mit, das den Versuch koordiniert.
Neben dem IOW-Forschungsschiff „Elisabeth Mann Borgese“ sind das Forschungsschiff „Alkor“ vom Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, der Forschungskatamaran „Limanda“ der Universität Rostock und das Fischereiforschungsschiff „Clupea“ vom Rostocker Thünen-Institut für Ostseefischerei an dem Freilandexperiment beteiligt.
Die seit Mitte Juli laufenden Untersuchungen sind Teil des Verbundprojekts der Deutschen Allianz Meeresforschung zur Erforschung der Auswirkungen von Grundschleppnetz-Fischerei auf Meeresschutzgebiete in Nord- und Ostsee.