Das riesige Kohlekraftwerk in Moorburg war keine zukunftsfeste Investition. Jetzt soll auf dem Gelände für Hunderte Millionen Euro eine Anlage zur Wasserstoffproduktion entstehen.
Auf dem Gelände des früheren Kohlekraftwerks in Hamburg-Moorburg soll nach einem Bericht der „Welt am Sonntag“ für rund 400 Millionen Euro eine Anlage zur Produktion von Wasserstoff gebaut werden. Dazu gründen die städtischen Hamburger Energiewerke und das Hamburger Finanzunternehmen Luxcara ein gemeinsames Projekt mit dem Namen Hamburg Green Hydrogen, berichtete die Zeitung. Luxcara halte 74,9 Prozent der Anteile, die Hamburger Energiewerke 25,1 Prozent. „Wir gehen davon aus, dass wir für den Elektrolyseur mit 100 Megawatt Leistung in der ersten Ausbaustufe und für die zu errichtenden Nebenanlagen bis zu 400 Millionen Euro investieren werden“, sagte Christian Heine, Sprecher der Geschäftsführung der Hamburger Energiewerke.
In der vergangenen Woche hätten die Hamburger Energiewerke und Luxcara von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) einen Förderbescheid für das Projekt erhalten. In der Gesamtsumme von 154,1 Millionen Euro seien 46,2 Millionen Euro von der Stadt Hamburg enthalten, sagte Heine.
Der Bau des neuen Elektrolysezentrums werde parallel zum Abriss des 2021 stillgelegten Steinkohlekraftwerks laufen. Die Hamburger Energiewerke hatten den Standort mit dem Kraftwerk und dem Grundstück an der Süderelbe 2023 vom Energiekonzern Vattenfall gekauft. Einige Anlagen können weiterhin genutzt werden. Das gelte etwa für die Wasseraufbereitungsanlage für die Elektrolyse über die Werkstatt und das Verwaltungsgebäude bis zum 380-Kilovolt-Anschluss an das Höchstspannungsnetz.
Das Kraftwerk Moorburg mit 1600 Megawatt elektrischer Leistung hatte von 2015 bis Ende 2020 Strom erzeugt. Der Bau der Elektrolyseanlage soll 2025 beginnen. 2027 wollen die Hamburger Energiewerke den kommerziellen Betrieb starten: Mit 100 Megawatt Elektrolyseleistung können nach Heines Angaben jährlich rund 10.000 Tonnen grüner Wasserstoff erzeugen.