Todesschuss gegen Mitschüler: Plädoyers im Mordprozess gegen einen Jugendlichen erwartet

Ein Jugendlicher erschießt seinen 14-jährigen Mitschüler. Nach einem mehrwöchigen Prozess stellt die Staatsanwaltschaft nun dar, wie sie die Tat juristisch einschätzt.

Das Urteil gegen einen heute 15-jährigen Jugendlichen, der einen Mitschüler im unterfränkischen Lohr am Main erschossen hat, rückt näher. Heute (9.00 Uhr) wird vor dem Landgericht Würzburg weiter verhandelt. Nach weiteren Zeugenaussagen am Morgen wird für den Nachmittag das Plädoyer der Staatsanwaltschaft erwartet. Laut Gericht könnte vielleicht auch die Nebenklage plädieren. Mit dem Plädoyer der Verteidigung sei noch nicht zu rechnen.

Der 15-jährige Deutsche tötete laut Anklage im vergangenen September auf dem Gelände einer Schule einen 14-jährigen Italiener mit einem einzigen Schuss aus einer Pistole. Er gestand den tödlichen Schuss zu Beginn der Hauptverhandlung. Der Schuss sei allerdings nicht absichtlich gefallen. Die Verhandlung ist nicht öffentlich. 

Bei Mord beträgt das Höchstmaß der Jugendstrafe zehn Jahre. Die Tatwaffe, eine Neun-Millimeter-Pistole des Typs Ceska CZ 75, gehörte einem 66-Jährigen, der im selben Haus wie der Angeklagte lebte.