Mit 37 Messerstichen soll eine 50-Jährige ihre Mutter getötet und anschließend die gemeinsame Wohnung in Brand gesetzt haben. Ihr Anwalt hält sie wegen ihrer Depression für vermindert schuldfähig.
Nach dem Mord an einer 74-Jährigen in Hannover hat die Verteidigung eine mildere Strafe für die Tochter der Seniorin gefordert als die Staatsanwaltschaft. Seine Mandantin sei wegen ihrer langjährigen schweren Depression vermindert schuldfähig, sagte der Rechtsanwalt im Landgericht Hannover. Die 50-Jährige hatte in dem Prozess gestanden, ihre Mutter am 29. Dezember 2023 getötet und am Neujahrstag die gemeinsame Wohnung in Brand gesteckt zu haben. Wegen Mordes und schwerer Brandstiftung plädierte der Verteidiger für eine Freiheitsstrafe von sechs Jahren und fünf Monaten.
In ihrem letzten Wort nahm die Angeklagte abermals ausführlich Stellung. „Ich wollte meine Mutter nie töten“, sagte die Frau. Sie habe ihre Mutter mit einem Hammer k.o. schlagen, fesseln und dann zur Rede stellen wollen. Danach habe sie sich selbst umbringen wollen. Die 37 Stichverletzungen der Getöteten erklärte die Tochter damit, dass sie in Panik geraten sei.
Wie die Staatsanwaltschaft sah auch der Verteidiger das Mordmerkmal der Heimtücke, weil die 74 Jahre alte Mutter im Schlaf überrascht wurde. Die Staatsanwaltschaft hatte für eine Gesamtstrafe von 14,5 Jahren plädiert, auch sie hält die Frau wegen ihrer psychischen Erkrankung für vermindert schuldfähig. Das Urteil soll am Nachmittag (14.00 Uhr) verkündet werden.