Spenden fürs Klima: Waldaktie und Hecken-Scheck dümpeln – Erfolg Moorfutures

Mit „Ökowertpapieren“ sammelt MV-Umweltminister Backhaus Geld für Klimaprojekte ein. Lohnt der Aufwand, der betrieben wird?

Die vom Land Mecklenburg-Vorpommern ausgegebenen „Ökowertpapiere“ Waldaktie, Streuobst-Genussschein und Hecken-Scheck bringen nur wenig Geld für die Aufforstung ein. Das geht aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage des AfD-Landtagsabgeordneten Martin Schmidt hervor. Einzig die Moorfutures spülen demnach sechsstellige Beträge in die Kasse. Die Einnahmen werden für die Wiedervernässung trockengelegter Moore im Nordosten verwendet. Trockengelegte Moore gelten als CO2-Schleuder.

Die „Ökowertpapiere“ sind keine wirklichen Wertpapiere. Sie können nicht gehandelt werden. Es handelt sich eher um die Bestätigung einer Spende. Nach Angaben des Umweltministeriums wurden mit den Einnahmen aus der Waldaktie bisher rund 100 Hektar Wald aufgeforstet.

Moorfutures für konkrete Projekte 

Moorfutures gibt es nur zu kaufen, wenn ein konkretes Wiedervernässungsprojekt ansteht, erläuterte eine Sprecherin des Schweriner Umweltministeriums. Das werde voraussichtlich im Herbst wieder der Fall sein. Im vergangenen Jahr sei das Moor „Märchenwiese Ichlim“ in der Gemeinde Lärz (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) renaturiert worden. Ein Unternehmen habe sämtliche dafür aufgelegten Moorfutures für 500.000 Euro gekauft. Wie die Ministeriumssprecherin betonte, können Firmen mit dem Erwerb von Moorfutures nicht ihre CO2-Bilanz verbessern. Es handele sich um eine freiwillige Zusatzmaßnahme.

Von den Waldaktien, dem bekanntesten „Ökowertpapier“, mit dem Umweltminister Till Backhaus (SPD) im Jahr 2007 begann, Spenden für Aufforstungsprojekte zu sammeln, wurden im vergangenen Jahr lediglich 338 Stück für zusammen 3.380 Euro verkauft. Im erfolgreichsten Jahr 2010 waren 23.866 Waldaktien zu je zehn Euro verkauft worden. Sechsstellig waren die Einnahmen zuletzt im Jahr 2013, fünfstellig zuletzt 2020. Hecken-Schecks brachten bisher insgesamt 13.708 Euro ein, Streuobstgenussscheine, die es seit 2015 gibt, bis heute 73.620 Euro.

„Teure PR-Show“

Die AfD kritisierte die „Ökowertpapiere“ als teure PR-Show. Laut Landesregierung wurde 2021 ein Kompetenzzentrum Ökowertpapiere im Umweltministerium in Schwerin eingerichtet. Dafür sind zwei Mitarbeiter mit jeweils 25 Prozent ihrer Zeit tätig. Dies hält der AfD-Landtagsabgeordnete Martin Schmidt für Verschwendung. „Die Spendenakquise für Bepflanzung und Wiedervernässung kann durch die zahlreichen gemeinnützigen Vereine und Stiftungen in Deutschland getätigt werden“, meinte er.