Nach dem Verbot des Islamischen Zentrums Hamburg und Ablegern auch in Berlin äußert sich die Gewerkschaft der Polizei. Landeschef Weh mahnt, genauer auf die Radikalisierung junger Leute zu schauen.
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Berlin hat das Verbot des Islamischen Zentrums Hamburg und seiner Teilorganisationen unter anderem in der Hauptstadt begrüßt. „Wir danken den Einsatzkräften, die heute deutschlandweit klarstellen, dass Terroristen in unserem Land keinen Platz haben, wir wachsam sind und behörden- und länderübergreifend gegen diese global agierenden Netzwerke vorgehen“, erklärte GdP-Landeschef Stephan Weh.
„Berlin steht als Metropole weiterhin im Fokus des internationalen Dschihadismus. Deshalb müssen wir auch noch genauer hinschauen, wo gerade junge Menschen radikalisiert werden.“ Islamschulen und Social-Media-Aktivitäten müssten überprüft werden. Nötig seien auch schärfere gesetzliche Regelungen, erklärte Weh.
Vier Objekte in Berlin durchsucht
Im Zusammenhang mit dem Verbot des Islamischen Zentrums Hamburg und seiner Teilorganisationen hat die Polizei in Berlin am Morgen in Berlin vier Objekte durchsucht. Es handelte sich um das Islamische Zentrum Berlin in Tempelhof und drei Wohnungen, wie eine Sprecherin der Innenverwaltung mitteilte.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat das Islamische Zentrum Hamburg (IZH) und seine Teilorganisationen verboten, weil es nach Einschätzung ihres Ministeriums die Errichtung einer autoritär-islamischen Herrschaft propagiert. Durchsucht wurden am Morgen insgesamt 53 Objekte in Hamburg, Bremen, Berlin, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Bayern, wie das Bundesinnenministerium mitteilte.