Eine große Mehrheit findet: Die Bundesregierung kümmert sich zu wenig um bezahlbare Wohnungen. Viele trauen sich keinen Umzug mehr.
Fast jeder Dritte in Deutschland würde gerne umziehen – bei vielen scheitert das einer Umfrage zufolge aber an hohen Mieten und Grundstückspreisen. In einer Befragung des Meinungsforschungsinstituts YouGov zeigten sich 58 Prozent mit ihrer Wohnsituation zufrieden. 18 Prozent antworteten, sie planten einen Umzug. 20 Prozent würden gerne umziehen, haben aber keine konkreten Pläne.
Mehr als die Hälfte der Befragten (52 Prozent) gab an, zu hohe Kosten hielten sie von einem Umzug ab oder erschwerten zumindest die Suche. In den Städten werden hohe Mieten und Grundstückspreise stärker als Problem wahrgenommen als im ländlichen Raum.
Auch zu wenig Wohnraum in der Wunsch-Gegend ist laut Umfrage für mehr als jeden Dritten ein Hinderungsgrund für einen Umzug – etwas mehr in den westlichen Bundesländern als im Osten. Berufliche, gesundheitliche und familiäre Gründe verhindern ebenfalls Umzüge. 16 Prozent der Befragten gaben an, sie könnten wegen der Bindung an eine bestimmte Miet-Obergrenze bei der Sozialhilfe nicht umziehen.
Eine große Mehrheit von fast 80 Prozent findet, dass sich die Bundesregierung zu wenig um bezahlbaren Wohnraum kümmert. Zugleich halten sie aber andere politische Themen für noch deutlich wichtiger. Das Ranking der bedeutendsten Themen wird angeführt von der Einwanderungspolitik, mit deutlichem Abstand vor Umwelt- und Klimaschutz, der Rente sowie Verteidigung und Sicherheit. Am stärksten beschäftigt das Thema Wohnen und Mieten laut Umfrage die Wähler der Linkspartei, am wenigsten die der AfD.
YouGov befragte Mitte Juli 2.064 Menschen ab 18 Jahren in Deutschland.